Nach Grünen und SPD spricht sich auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) für eine umfassende Reform des Hartz-IV-Systems aus. Ein zentrales Ziel müsse dabei sein, dass Erwerbstätige künftig nicht mehr so schnell in Hartz IV abrutschen wie bisher, heißt es in einem Positionspapier, das ZEIT ONLINE exklusiv vorliegt.
Job-Center Herne: Sanktionen für unter 25-Jährige immer noch hoch- Jahressumme neuer Sanktionen in Herne 4.887 (Sept.2017-Aug.2018)
Neue Zahlen zum Thema „Leistungskürzungen durch Sanktion im Job-Center Herne“
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stand August 2018)
Während sich die Sanktionsbeträge für alle im Bereich des Job-Centers Herne auf den Bundesdurchschnitt zu bewegen, liegen die Kürzungsbeträge für die jungen Menschen unter 25 Jahren immer noch erheblich über dem Bundesdurchschnitt und erheblich über den Kürzungsbeträgen in anderen Ruhrgebietsstädten.
Die Sanktionen für die unter 25-Jährigen liegen im Monat August 22,5% über dem Bundesdurchnitt.
Im Vergleich zu Bochum sind die Kürzungsbeträge in Herne um 33,6 % größer,
im Vergleich zu Gelsenkirchen um 36,5 % größer und
im Vergleich zu Dortmund um 45,8% größer.
Nach wie vor ist die Politik hier aufgefordert, die Frage zu klären, warum im Bereich des Job-Centers Herne die Kürzungsbeträge – auch wenn die Fälle noch so gering sein mögen (nach Aussage des Job-Center Leiters Weiß) – so erheblich vom Bundesdurchschnitt und von den Kürzungsbeträgen in benachbarten Städten zu Lasten der jungen Leute abweichen.
Die Statistik weist für das Job-Center Herne aus, dass für den Zeitraum von September 2017 bis August 2018 insgesamt 4.887 neue Sanktionen sprich Kürzungen des Existenzminimums verhängt worden sind.