Erneut konnten die Gewerkschaften ihre traditionellen – manche würden sagen tradierten – Veranstaltungen zum Tag der Arbeit am 1. Mai eines jeden Jahres aufgrund der Corona-Pandemie nicht so abhalten, wie man das eingeübt und über viele Jahre fortgeschrieben hat. Auch wenn das nur symbolisch gemeint ist – es kennzeichnet schwierige Zeiten, auch und gerade (?) für die Gewerkschaften. In der ersten Corona-Welle im vergangenen Jahr befanden sich zeitweilig sechs Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit, es gab neben dieser Auffanglösung auch zahlreiche Entlassungen in den besonders von den Beschränkungen betroffenen Branchen, die ganz überwiegend diejenigen getroffen haben, die am unteren Ende der Einkommenshierarchie angesiedelt sind und die dann auch noch in einer im wahrsten Sinne des Wortes Minijob-Falle gefangen waren, denn die Minijobber wurden zuerst entlassen, da man sie nicht über Kurzarbeit auffangen konnte – zugleich haben sie aber auch keine Ansprüche auf die lohnabhängigen Sozialleistungen wie dem Arbeitslosengeld I.
Viele Kliniken arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen. Und auch das Pflegepersonal ist an der Belastungsgrenze. Das zeigt nun eine Studie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. Diese hat zwischen dem 31. Oktober 2020 und 5. Januar 2021 1.000 Pflegende in Deutschland befragt, was sie in der aktuellen Phase der Pandemie besonders belastet. Die Ergebnisse dieser Studie wurden vorab für das NDR-Politikmagazin „Panorama 3“ ausgewertet.