Herner Sozialforum

Mangel an Ärzten und Pflegekräften, Zwang zur Effizienz, hohe Qualitätsstandards: Die Gründe für die Schließung von Stationen oder ganzen Krankenhäusern hierzulande sind vielfältig.

Personalmangel und Kostendruck:

Wenn Stationen und Krankenhäuser schließen

Von Anke Petermann  Deutschlandfunk Kultur

Ein Holzkreuz mit Plüschtieren und dem Schriftzug "Die Mütter von Wolgast trauern um ihre Kinderstadtion!" ist am 29.03.2017 am Ortsrand von Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) zu sehen. (picture alliance / dpa / Jens Büttner)
Protest mit Holzkreuz: In Mecklenburg-Vorpommern erinnern Betroffene an die Schließung der Kinderstation. (picture alliance / dpa / Jens Büttner)

Mangel an Ärzten und Pflegekräften, Zwang zur Effizienz, hohe Qualitätsstandards: Die Gründe für die Schließung von Stationen oder ganzen Krankenhäusern hierzulande sind vielfältig. Wie erleben Betroffene und ihre Familien diese Entwicklung?

10.000 Unterschriften zum Erhalt der Geburtenstation haben nichts bewirkt, erzählt Hildegard Slabik-Münter, Kinderärztin im Ruhestand: Der Kreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz muss seit mehr als einem Jahr ohne Geburtshilfe auskommen, das Krankenhaus Maria Hilf hatte die Station kurzfristig dicht gemacht.

800 bis 1000 Geburten brauche eine Klinik jährlich, um kostendeckend arbeiten zu können, heißt es. 400 sind es im Einzugsgebiet des Dauner Krankenhauses.

„Die Geburtshilfen sind ja reihenweise zugemacht worden, das war in Zell, Prüm, Gerolstein“, sagt Hildegard Slabik-Münter. „Also die rundherum sind schon alle geschlossen. Es sind weiterhin auch viele Krankenhäuser und Stationen noch bedroht.“

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27. März: Treffen zum Austausch und Koordination von Protest gegen die Kürzung der Finanzierung von Arbeitslosenzentren in NRW

27. März: Treffen zum Austausch und Koordination von Protest gegen die Kürzung der Finanzierung von Arbeitslosenzentren in NRW

Faktenabfrage


Die NRW-Landesregierung will die Mittel zur Förderung von Arbeitslosenzentren streichen und stattdessen eine Förderung unter dem Namen „Beratungsstellen Arbeit“ aufbauen. Es liegen bisher keine Zahlen oder genauere Informationen vor, wie viele Einrichtungen und Stellen von dieser geplanten Umstrukturierung in NRW betroffen sind und wie viele Arbeitslosenzentren dann ihre Arbeit einstellen müssen. Nach aktuellen Infos soll die Förderung von rund 40 Arbeitslosenzentren wegfallen.

Klar ist auf jeden Fall, dass damit behördenunabhängige Begegnungsorte und Beratungsstrukturen von Seiten der Landesregierung massiv eingeschränkt und zerschlagen werden sollen.

Der Verein Tacheles ruft daher zu einem Treffen auf, um hier einen ersten Austausch durchzuführen. Ferner soll überlegt werden, wie wir uns zur anstehenden Anhörung Anfang Mai im Landtag positionieren und wie konkreter Druck gegen diese Kürzung und Zerschlagung unabhängiger Beratung aufgebaut werden kann.

Daher kommt zu dem Treffen. Da die Teilnahmeplätze raumbedingt beschränkt sind, meldet euch bitte vorher unter gine@tacheles-sozialhilfe.de   an.

Treffen am 27. März 2020, 12- 15 Uhr,
Alte Feuerwache, Gathe 6, Raum Gathedrale
42107 Wuppertal

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Armut von Kindern im Ruhrgebiet: fehlender politischer Diskurs, extrem hohe Kinderarmut, fortgesetzter Anstieg der Kinderarmut zum Teil dramatisch

 

Präsentation bei der Tagung „Kinderarmut im Ruhrgebiet“ in Gelsenkirchen vom 6. Februar 2020

Sisyphos lässt grüssen – Vom Kampf gegen Kinderarmut im Ruhrgebiet

von Volker Kersting

 

U3-Betreuungsquoten: Herne wie das Ruhrgebiet auf einem Abstiegsplatz

 

 

https://www.iat.eu/files/kinderarmut_ruhrgebiet_iat_gelsenkirchen_2020.pdf

 

Hartz-IV-EmpfängerInnen: Anteil der nicht arbeitslosen Leistungsbeziehenden immer weiter gewachsen

Hartz-IV-EmpfängerInnen: Nur ein Drittel ist offiziell arbeitslos

Im November 2019 gab es knapp 3,8 Millionen erwerbsfähige Hartz IV-Empfänger, aber gerade einmal 36 Prozent von ihnen gelten als arbeitslos im Sinne der Statistik. Mit 64 Prozent wird der überwiegende Teil von ihnen nicht zu den Arbeitslosen gezählt. Das zeigt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Im November 2019 lebten in Deutschland knapp 5,6 Millionen Menschen in einem Hartz IV-Haushalt. Annähernd 3,8 Millionen der Hartz-IV-Empfänger waren im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 Jahren und der Regelaltersgrenze und konnten grundsätzlich einer Arbeit von mehr als drei Stunden täglich nachgehen. Doch von den 3,8 Millionen Erwerbsfähigen im Hartz-IV-System galten im November 2019 nur knapp 1,4 Millionen beziehungsweise 36 Prozent gemäß der BA-Statistik als arbeitslos. Wie ist das möglich?

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Wenn Arbeitgeber nach mehr Staat rufen …Eine Kommentierung von Professor Sell

Wenn Arbeitgeber nach mehr Staat rufen:

Mit Kurzarbeit wertvolle Arbeitskräfte in viralen Zeiten hamstern und die Unternehmen auch bei den Sozialbeiträgen entlasten?

Am 8. März 2020 hat das Robert Koch Institut (RKI) um 08:00 Uhr für Deutschland exakt 847 COVID-19-Fälle gemeldet. Und wir alle haben in den vergangenen Tagen – angefeuert durch eine hyperventilierende und pausenlose Berichterstattung – verfolgen können und müssen, wie nicht nur die eigenartigsten Verhaltensweisen unserer Mitmenschen zum Vorschein kommen, beispielsweise in Form teilweise skurrilster Hamsterkäufe von Hartweizen-Produkten bis hin zu im wahrsten Sinne des Wortes asozialen Beutezügen in Kliniken und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens, um Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken zu klauen. Sondern man muss auch tagtäglich immense materielle Schäden verbuchen, wenn reihenweise Messen und andere Veranstaltungen abgesagt werden. Das wird in nicht wenigen Fällen den Ruin bestimmter Unternehmen zur Folge haben. Und in der Wirtschaftspresse häufen sich die Berichte über mögliche negative ökonomische Folgen aufgrund des viral bedingten Zusammenbruchs globaler Liefer- und Produktionsketten, dessen zeitversetzte Folgen in den kommenden Wochen und Monaten tiefe Spuren hinterlassen werden.

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Prekäre Jobs eine Domäne der Frauen

Frauentag: Prekäre Jobs eine Domäne der Frauen

Linke Sozialexpertin und Gewerkschaft NGG legen kritische Bilanzen vor

Frauen sind auch nach fast 30 Jahren deutscher Einheit auf dem Arbeitsmarkt deutlich benachteiligt. Das zeigt eine kritische Bilanz zur Arbeitsmarktsituation im Vogtlandkreis aus Anlass des Internationalen Frauentages am 8. März, vorgelegt von der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Linke).

Die Hälfte der vollzeitbeschäftigten Frauen sind im Niedriglohnbereich beschäftigt, bei den Männern sind es „nur“ 38 Prozent. Der in vielen Fällen nicht existenzsichernden Teilzeitarbeit gingen Mitte 2019 im Vogtland 21.000 Frauen und 4650 Männer nach. Thema Minijobs: Auch die werden von 4500 Frauen und 3570 Männern ausgeübt, so Zimmermann. Sie seien mangels Alternativen oftmals erzwungene Teilzeitarbeit. „Da hilft kein Schönreden und Relativieren“, betont die Sozialexpertin der Linken und fordert gleiches Geld für gleichwertige Arbeit. Grundsätzlich müsse noch sehr viel getan werden für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

„Prekäre Arbeit ist meist weiblich“, erklärt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Wie Sabine Zimmermann, so nutzt Volkmar Heinrich, Geschäftsführer der NGG Dresden-Chemnitz, Angaben der Arbeitsagentur – und er verweist auf einen Wert: „Im Vogtlandkreis sind 76 Prozent aller Beschäftigten, die einen Teilzeit- oder Minijob haben, Frauen.“ Klassiker sind die im Service von Gaststätten tätigen Frauen oder Bäckerei-Verkäuferinnen. Statt Tarif zu zahlen, werde dort auf Teilzeit und befristete Jobs gesetzt. Das erweise sich oft als Karrierefalle. „Wer nur 20 oder 25 Stunden pro Woche arbeitet, hat es beim beruflichen Aufstieg deutlich schwerer.“ Die NGG fordert, prekäre Jobs in sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen umzuwandeln. (ur)

Umfrage: Grüne könnten bei Bundestagswahl einen Wahlkreis im Ruhrgebiet direkt holen – SPD klar im Aufwärtstrend

Umfrage: Grüne könnten bei Bundestagswahl einen Wahlkreis im Ruhrgebiet direkt holen

SPD klar im Aufwärtstrend

Am 6. März 2020 | Von Stefan Laurin – Ruhrbarone
Wäre jetzt Bundestagswahl, könnten die Grünen mit einem Direktmandat im Ruhrgebiet rechnen. Zu dem Ergebnis kommt das Berliner Meinungsforschungsinstitut Wahlkreisprognose. Im Wahlkreis Essen III, zu dem unter anderem die Stadtteile Rüttenscheid, Stadtwald und und Holsterhausen gehören, würden die Grünen mit 26,5 Prozent knapp vor der Union mit 26 Prozent liegen. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 holte der Christdemokrat Matthias Hauer den Wahlkreis direkt.
Im Ruhrgebiet wäre, im Gegensatz zur Europawahl, die SPD die bestimmende Partei. Trotz schwerere Verluste, würde sie sich im Kerngebiet des Reviers durchsetzen:

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Verschärfung des Fachkräftemangels in Kindertagesstätten – Bankrott der Kinderpolitik in Deutschland – Schwätzen über Kinderrechte wird zur Symbolpolitik !

Aktuelle Studie

Jede vierte Kita beklagt massiven Personalmangel Kita-Leitungen schlagen Alarm:

In einer Umfrage berichten sie von mangelhafter Qualität in der Betreuung, weil Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Nicht einmal jede zehnte Kita kann alle Stellen besetzen.

Von Armin Himmelrath  – Spiegel online

Chronischer Personalmangel, mangelhafte Betreuung, immer wieder Lücken im Dienstplan: In nicht einmal jeder zehnten Kindertagesstätte in Deutschland gibt es dauerhaft ausreichendes Fachpersonal. Und jede vierte Einrichtung beklagt massive Lücken bei der Zahl der Erzieherinnen und Erzieher.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter fast 2800 Kita-Leitungen, die am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlicht wurde. Demnach musste jede vierte Kita im vergangenen Jahr in mehr als 40 Prozent der Zeit mit zuwenig Personal auskommen. (Die Studie können Sie als PDF-Datei hier herunterladen)

Damit hat sich der Fachkräftemangel in der Frühpädagogik im Vergleich zum Jahr 2018 verschärft: Damals hatte jede sechste Kita unter solchen Bedingungen arbeiten müssen.

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2000 bis 2018: Rentenerhöhung von 28 % gegenüber 29,9 % Inflation – „Rentenplus von der Inflation komplett aufgefressen“

Inflation frisst Rentenplus

Die durchschnittlichen Nettorenten sind von 2000 bis 2018 deutlich gestiegen: um insgesamt 28 Prozent. Eine auskömmliche Rente lässt sich damit jedoch nicht erzielen, wie aktuelle Daten der Deutschen Rentenversicherung zeigen. Und: Die Inflation lässt sich damit nicht auffangen.

Die durchschnittlichen Nettorenten sind in den Jahren von 2000 bis 2018 von 700 Euro im Monat auf 869 Euro monatlich gestiegen. Das gehe aus Berechnungen der Linken im Bundestag hervor, wie aktuell die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. Die Linken berufen sich wiederum auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Dass die Linke die Zahlen dennoch als negativen Trend deutet, resultiert aus der Inflation, die dieses Rentenplus komplett aufgefressen hat. So stünde im ermittelten Zeitraum einem Rentenplus von 28 Prozent eine Inflation von 29,9 Prozent gegenüber, berichtet die Linke mit Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes: ein Nettorenten-Verlust von 1,9 Prozent.

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