Anhaltend hohes Armutsrisiko, trotz Rückgang der Armutsgefährdung bei Alleinerziehenden und Ausländer*innen

www.sozialpolitik-aktuell.deInstitut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-EssenabbIII28_Grafik_Monat_09_2018

 

 

Anhaltend hohes Armutsrisiko, trotz Rückgang der Armutsgefährdung bei Alleinerziehenden und Ausländer*innen

 

Kurz gefasst:

 

  • In Deutschland ist die Armutsgefährdung der Bevölkerung im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gesunken. Mit 15,5% liegt die Armutsrisikoquote insgesamt jedoch weiterhin über dem Niveau von 2005 (14,7 %).

 

  • Es zeigt sich, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen einem deutlich höheren Armutsrisiko ausgesetzt sind. Eine besonders hohe Armutsrisikoquote weisen Erwerbslose, Alleinerziehende und Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit auf.

 

  • Erwerbslose Personen sind in Deutschland am stärksten von Armut betroffen. Sie weisen mit 57,4 % die mit Abstand höchste Armutsrisiko-quote auf. Die Armutsgefährdung von erwerbslosen Personen ist zwischen 2005(49,6 %) und 2011 (58,5 %) zudem deutlich angestiegen. Seitdem schwankt die Armutsgefährdung von Erwerbslosen zwischen 56,9 und 59,0 %.

 

  • Die Personengruppe mit der zweihöchsten Armutsrisikoquote sind Alleinerziehende mit 41,5 % im Jahr 2018. Langfristig betrachtet lässt sich für diese Personengruppe ab dem Jahr 2005 ein Anstieg der Armutsgefährdung um fast zwei Prozentpunkte feststellen. In den letzten drei Jahren ist jedoch ein leichter Rückgang des Armutsrisikos für Alleinerziehende zu verzeichnen.

 

  • Außerdem im besonderen Maße vom Risiko betroffen, in Armut leben zu müssen, sind Menschen, die in Deutschland leben, aber (noch) keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. 2018 ist mehr als ein Drittel dieser Personen (34,8%) armutsgefährdet. Im Zuge der erhöhten Zuwanderung ist die Armutsrisikoquote für Ausländer*innen ab 2014 erheblich angestiegen, jedoch im letzten Jahr erstmals wieder gesunken. Dies ist unter anderem damit zu erklären, dass die im Zuge der Flüchtlingsbewegung nach Deutschland gekommenen Personenzunehmend eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und somit kein Einkommen mehr beziehen, das unterhalb der Armutsgrenze liegt.

 

  • Für den leichten Rückgang der Armutsgefährdung bei Alleinerziehenden und Ausländer*innenspielt die zunehmende Erwerbsbeteiligung dieser beiden Personengruppen eine wichtige Rolle. So stellt Erwerbsarbeit nach wie vor eine zentrale Bedingung zum Schutz vor Armut dar. Allerdings zeigt der kontinuierliche Anstieg der Erwerbsbeteiligung von Alleinerziehenden –bei teilweise gleichzeitigem Anstieg der Armutsgefährdung – auch auf, dass Erwerbstätigkeit nicht per se eine Armutsgefährdung verhindert.

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Zukunftsdialog Arbeitsministerium: Paritätischer lobt Beteiligungsprozess als beispielhaft und begrüßt Pläne gegen Kinderarmut

Zukunftsdialog Arbeitsministerium: Paritätischer lobt Beteiligungsprozess als beispielhaft und begrüßt Pläne gegen Kinderarmut

Pressemeldung vom 20.09.2019

Als „beispielhaft“ bewertet der Paritätische Wohlfahrtsverband den vom Bundesarbeitsministerium unter dem Motto „Neue Arbeit – Neue Sicherheit“ initiierten Zukunftsdialog, dessen Ergebnisse heute von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in Berlin präsentiert werden. Die wertschätzende und strukturierte Einbindung von Bürger*innen und Verbänden habe zu konkreten Reformplänen geführt, die das Potenzial haben, den Sozialstaat nachhaltig zu stärken. Die Vorschläge zur Reform von Kindergeld und Teilhabeleistungen seien laut Paritätischem ein „großer Wurf“ im Kampf gegen Kinderarmut, auf den man lange gewartet habe.

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Weltkindertag 2019 in Herne: Keine Sicherung des soziokulturellen Existenzminimums für viele Kinder und Jugendlichen

Weltkindertag 2019 in Herne

Herner Kindern und Jugendlichen wird immer noch nicht das soziokulturelle Existenzminimum gesichert – trotz Hinwirkungsgebot der Kommunen von Seiten der Bundesregierung.

Eine Stellungnahme

 

Freie Fahrt bei der HCR für Kinder, 50 % Rabatt im Wananas, Eintritt in die Herner Filmwelt für 2 Euro fürs Kind und die Kinderanwältin meldet sich zu Recht mit der schon lange überfälligen Forderung nach der Verwirklichung der Kinderrechte zu Wort.

Und dann?

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Regelsätze bei Hartz IV: Paritätischer Gesamtverband fordert 582 Euro

Regelsätze bei Hartz IV: Paritätischer Gesamtverband fordert 582 Euro

Anlässlich der Erhöhung der Hartz IV-Leistungen um acht Euro auf 432 Euro ab nächstem Jahr erneuert der Paritätische Wohlfahrtsverband seine Kritik an den Regelsätzen. Nach neuesten Berechnungen der Forschungsstelle des Paritätischen müssten die Regelsätze auf mindestens 582 Euro erhöht werden.

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Freie Wohlfahrtspflege in NRW kritisiert die „Endstation Hartz IV“

Herne: Nur 44,8 % bedarfsdeckende Integration (Aufnahme einer Arbeit ohne weiteren Hartz-IV-Bezug) – Nach 12 Monaten nur noch 66,5 % in SV-Beschäftigung

Freie Wohlfahrtspflege in NRW kritisiert die „Endstation Hartz IV“

amnews-2-300x190Im Jahr 2018 gelang nur einem kleinen Teil der 1,16 Millionen Hartz-IV-Beziehenden in Nordrhein-Westfalen die Integration in Arbeit. Der aktuelle Arbeitslosenreport NRW zeigt außerdem, dass diese Integrationen häufig nicht nachhaltig sind und auch oft nicht zu einem Ende des Hartz-IV-Bezugs führen.

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Erneut hohe Zahl abgeschulter Kinder in Herne – mit fatalen Folgen

Pressemitteilung der GEW- Herne

Erneut hohe Zahl abgeschulter Kinder in Herne – mit fatalen Folgen

 

Die von der GEW Herne zum Ende des Schuljahres befürchteten erneut hohen Zahlen von „abgeschulten“ Kindern (darunter auch viele Seiteneinsteiger*innen), also von Kindern, die Schulen des gegliederten Systems, also Gymnasien und Realschulen, verlassen müssen, sind nun da – mit fatalen Folgen.

Nachdem in Herne im vergangenen Sommer bereits ca. 180 Schüler*innen v.a. die Realschulen und Gymnasien in Herne verließen und größtenteils von Gesamtschulen aufgenommen wurden, ist es in diesem Jahr erneut zu hohe Zahlen derlei „Abschulungen“ gekommen. Im vergangenen Jahr führte dies bereits zu gravierenden Problemen, auf die die GEW Herne hingewiesen hatte und die sie jetzt erneut in den Fokus stellt.

In der Logik des gegliederten Schulsystems sollen Kinder eine für sie „passende“ Schulform besuchen, die in Form der Hauptschulen „eine grundlegende allgemeine Bildung“, in Form der Realschulen „eine erweiterte allgemeine Bildung“ und in Form der Gymnasien „eine vertiefte allgemeine Bildung“ vermitteln soll.

Für die hohe Zahl der Kinder, die nun die Schulen verlassen mussten, stand in Aussicht, dass sie den Schulabschluss der entsprechenden Schulform nicht schaffen würden und ihn daher an einer anderen Schulform erwerben sollen.

Aus der Sicht der GEW Herne ergeben diese Aspekte eine schließlich fatale Gesamtlage an verschiedenen Stellen:

(Und hier die vollständige Stellungnahme der GEW Herne)

https://static.halloruhrpott.de/pdf/84320edfc2beace5ec0b9569544fb9b9.pdf

Jobcenter nutzen 25 Prozent der finanziellen Mittel nicht für Arbeitsmarktpolitik ! Thüringen mit Linksregierung nur 66 % Ausschöpfungsquote !

Jobcenter Herne: 90,1 Prozent Soll-Ausgaben – damit liegt Herne weit über dem Bundesdurchschnitt

Quelle: BA, Zahlen vom 16. September 2019 aktualisiert

Aktuelle Zahlen für Herne: Stadt Herne eingeben in Suchmaske

https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Eingliederungsbilanzen/Eingliederungsbilanzen-Nav.html

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 2018: Höheres Budget, geringere Ausschöpfung

Seit 2013 wurde das Budget der Jobcenter für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen jedes Jahr erhöht. 2018 standen den Jobcentern insgesamt über 4,07 Milliarden Euro zur Verfügung. Für diesen Zweck ausgegeben haben sie jedoch lediglich 3,07 Milliarden Euro – ein Viertel des Budgets für Förderungen wurde also nicht für den eigentlichen Zweck genutzt

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„Die Operationalisierung von Abstiegsängsten als Angst vor Arbeitslosigkeit ist nicht ausreichend und führt deshalb zur Unterschätzung sozialer Verunsicherung in der Bevölkerung.“ (Prof. Kohlrausch)

„UNSICHERE BERUFSPERSPEKTIVEN NUTZEN RECHTEN“ –

Dieser Titel des Beitrags im aktuellen Böckler Impuls zeigt, dass der verantwortliche Redakteuer die Studie von Professorin Kohlrausch nicht verstanden hat !

UNSICHERE BERUFSPERSPEKTIVEN NUTZEN RECHTEN (Böckler Impuls)

Sorgen um die berufliche Zukunft reichen in Ostdeutschland deutlich weiter als im Westen.Das schlägt sich auch in Wahlergebnissen nieder.

Unsichere Berufsperspektiven nutzen Rechten
Rechtspopulisten profitieren von Verunsicherung und Zukunftssorgen in der Gesellschaft. Dabei spielen das Gefühl mangelnder Anerkennung oder das Thema Migration eine Rolle und vor allem konkrete ökonomische Unsicherheit. Diese Unsicherheit ist bei den Menschen in Ostdeutschland verbreiteter als in Westdeutschland, zeigt eine aktuelle Analyse von Bettina Kohlrausch, Soziologin an der Universität Paderborn. Die Auswertung beruht auf einer repräsentativen Befragung zu „sozialen Lebenslagen“, für die im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung zwischen 2017 und Anfang 2019 in mehreren Wellen 4892 Wahlberechtigte in Deutschland interviewt wurden.

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