Interview mit Heinz Bontrup, Recklinghausen: Für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer

Interview mit Heinz Bontrup

Für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer

Okt 8th, 2019 | By  | Category: Aktuelles Quelle: Lora Radio 

Interview mit Heinz Bontrup, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen und Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik

Meldungen darüber, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland immer weiter auseinander klafft, sind inzwischen nichts Neues mehr. Trotzdem sind sie jedes Mal aufs Neue verstörend. Laut neuesten Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verfügten im Jahr 2017 die reichsten 10 Prozent der Gesamtbevölkerung über 56 Prozent des Nettogesamtvermögens, die ärmsten 50 Prozent hingegen gerade einmal über 1,3 Prozent.
Um der weiteren Vermögenskonzentration in den Händen weniger, etwas entgegenzusetzen könnte die Wiedereinführung der Vermögenssteuer helfen, die zuletzt 1997 erhoben wurde.
Ob nun aus ehrlicher Überzeugung oder aus bloßen wahltaktischen Gründen, hatte der SPD-Bundesvorstand im August dieses Jahres – wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen – einen Entwurf für die Wiedereinführung der Vermögensteuer vorgestellt. Bevor wir mit Heinz Bontrup, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen und Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik über den Vorschlag der SPD sprechen, baten wir ihn zunächst die Zahlen des DIW zu kommentieren.

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Ein Kommentar

  • Bei heu­te rund 23,5 Mil­lio­nen Voll­zeit­be­schaf­tig­ten wer­den bei ei­ner 30-Stun­den-Wo­che in funf Jah­ren 4,7 Mil­lio­nen zu­satz­li­che Ar­beits­kraf­te be­no­tigt. Fi­nan­zier­bar ist dies durch die Un­ter­neh­men und ei­ner star­ke­ren Be­las­tung der Ver­mo­gen­den im Land. Die Ver­mo­gens­ein­kom­men be­tru­gen 2012 uber 640 Mil­li­ar­den Eu­ro. Dar­auf hin­zu­wei­sen und auf­zu­kla­ren sei Auf­ga­be der Be­schaf­tig­ten­ver­tre­tung. Se­he die­se die Not­wen­dig­keit nicht, dro­he nach Auf­fas­sung des Re­fe­ren­ten ei­ne Ver­elen­dung gro­?er Tei­le der Men­schen in der Bun­des­re­pu­blik. Wird das nicht er­kannt, steht die Exis­tenz der Or­ga­ni­sa­ti­on auf dem Spiel. »Das wird furch­ter­lich, dann ist kein Wi­der­stand auf die­sem Feld mehr mog­lich«, so Bon­trup wei­ter. Vol­lig un­ver­stand­lich sei, dass man aus­ge­rech­net die SPD ho­fie­re, die ent­schei­dend fur die Ver­schlech­te­rung der Ar­beits- und Le­bens­bedin­gun­gen durch die Agen­da 2010 ge­sorgt ha­be. Wol­le man aus der De­fen­si­ve, so ist die ein­zi­ge lo­gi­sche Kon­se­quenz ge­gen die stan­dig zu­neh­men­de Pro­duk­ti­vi­tats­stei­ge­rung und ei­ner mor­de­ri­schen Ar­beits­ver­dich­tung, kur­zer zu ar­bei­ten.

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