„Ungleichheit der Haushaltseinkommen stagniert seit mehr als zehn Jahren“. (DIW)

Realeinkommen steigen, Quote der Niedrig ­einkommen sinkt in einzelnen Altersgruppen

Von Markus M. Grabka und Jan Goebel

  • Haushaltseinkommen steigen seit 2000 real um zwölf Prozent, seit 2015 profitiert auch unterstes Einkommensdezil
  • Ungleichheit der Haushaltseinkommen stagniert seit mehr als zehn Jahren
  • Niedrigeinkommensquote ist in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund stabil und sinkt in einzelnen Altersgruppen sogar
  • Quote steigt bei Personen mit direktem Migrationshintergrund auf bis zu 30 Prozent; bessere Arbeitsmarktintegration erforderlich
  • Negative Effekte auf Einkommen durch Corona-Krise könnten durch Kurzarbeitergeld und wirtschaftspolitische Unterstützungsleistungen abgemildert werden.

 

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 unter anderem durch eine verstärkte Zuwanderung um mehr als fünf Millionen gewachsen. Diese positive Entwicklung schlägt sich auch in den Einkommen der privaten Haushalte nieder, die im selben Zeitraum um real gut zwölf Prozent im Schnitt stiegen. Davon profitieren seit 2013 nun fast alle Einkommenssegmente, seit 2015 auch das unterste Einkommensdezil. Die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen und die Niedrigeinkommensquote stagnieren.

 

Die Trends unterscheiden sich aber in Abhängigkeit vom Migrationshintergrund: In der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist die Niedrigeinkommensquote seit 2008 auch in den Jahren der gestiegenen Zuwanderung faktisch unverändert beziehungsweise in verschiedenen Altersgruppen sogar rückläufig. Bei Personen mit direktem Migrationshintergrund ist die Quote im Zuge der jüngsten Migrationswellen aber auf zuletzt rund 30 Prozent deutlich gestiegen, obwohl sich erste Erfolge der Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt zeigen. Hier bedarf es also weiterhin Anstrengungen, Zugewanderte bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Den kompletten Wochenbericht findet man/frau hier:

https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.785855.de/20-18-1.pdf

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