Arbeitslosengeld – Mehr als die Hälfte erhält weniger als 1000 Euro

Arbeitslosengeld – Mehr als die Hälfte erhält weniger als 1000 Euro

Nachricht von Sabine Zimmermann,

Die durchschnittliche Anspruchshöhe beim Arbeitslosengeld (ohne Sozialversicherungsbeiträge) lag im März 2020 bei rund 1.027 EUR pro Monat. In Ostdeutschland waren es 934 EUR und in Westdeutschland 1.051 EUR. Bezogen auf alle 849.000 Beziehenden von Arbeitslosengeld im März 2020 lag der Anspruch bei rund 474.000 Personen bzw. 56 Prozent unter 1.000 EUR pro Monat. In Ostdeutschland waren es rund 116.000 Personen bzw. 66 Prozent, in Westdeutschland waren es 356.000 Personen bzw. 53 Prozent. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag erklärt dazu:

„Für viele erwerbslose Menschen ist das Arbeitslosengeld zu niedrig, um damit über die Runden kommen zu können. Der Niedriglohnbereich muss endlich effektiv bekämpft werden. Der gesetzliche Mindestlohn ist auf 12 Euro die Stunde anzuheben. Systematische Niedriglohnbeschäftigung wie Leiharbeit muss abgeschafft werden. Das existenzsichernde Normalarbeitsverhältnis muss für deutlich mehr Menschen möglich werden.

Grundsätzlich muss das System der Arbeitslosenversicherung gestärkt werden. DIE LINKE plädiert für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes von 60 Prozent auf 68 Prozent des Nettoentgeltes. Es geht aber auch darum, dass wieder mehr Menschen überhaupt Zugang erhalten. Die Rahmenfrist, in welcher der Anspruch auf Arbeitslosengeld erworben wird, muss wieder auf 36 Monate ausgedehnt werden. Zudem soll der Anspruch bereits nach 4 Monaten Beitragszeit entstehen.“

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