Altersarmut: Fast sieben Millionen mit einer Monatsrente von unter 850 Euro

Altersarmut und die immer wiederkehrende Frage, was niedrige Renten damit (nicht) zu tun haben

In Zeiten, in denen man mit einer nicht zu bewältigenden Menge an Informationen und vor allem Meinungen geflutet wird, ist es aufmerksamkeitsökonomisch rational, mit einigen wenigen, idealerweise mit einer und dann möglichst beeindruckenden Zahl zu hantieren, die für einen kurzen Moment auf Resonanz stoßen könnte. Dabei wissen wir alle, dass sich hinter den großen Zahlen im sozialpolitischen Bereich unzählige Einzelschicksale verbergen, hinter denen dann ganz oft unterschiedliche Konstellationen stehen, die alle zwangsläufig wegdefiniert werden, wenn man komplexe soziale Sachverhalte in einer oder einigen wenigen Zahlen zu verdichten versucht. Beispielsweise in so einer Aussage aus dem parlamentarischen Raum, in diesem Fall aus den Reihen der Linksfraktion: »Fast jeder fünfte Mensch, der in Deutschland eine Altersrente bezieht, ist von Armut betroffen. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen: von 12,6 Prozent im Jahr 2010 auf 17,9 Prozent im Jahr 2021. Besonders betroffen sind Frauen mit 19,3 Prozent.«

 

Fast sieben Millionen mit einer Monatsrente von unter 850 Euro

 

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Amazon (& Co.) in Spanien: Schluss mit der Scheinselbstständigkeit

Amazon mal wieder: Scheinselbstständigkeit und der „Beifang“ der ununterbrochenen Erfassung der Arbeit der Beschäftigten

Seit Jahren wird immer wieder und sehr kritisch über die Arbeitsbedingungen bei Amazon berichtet – auch in diesem Blog. Das Unternehmen – das die meisten als Online-Händler kennen (und viele nutzen) – hat viele Geschäftsfelder, die über den reinen Online-Handel hinausgehen. Eine Unternehmensanalyse zeigt: Das Kerngeschäft von Amazon basiert weiterhin auf der e-Commerce-Plattform. Die Hälfte aller Einnahmen wird durch den Online-Handel generiert. Hier werden allerdings die geringsten Margen generiert. Das Wachstum der Betriebserträge war vor allem durch die hohen Margen in den anderen Geschäftssegmenten möglich wie Amazon Web Services (AWS). AWS bietet hunderte von Cloud-basierten Services an, unter anderem Datenspeicherung, Analytics oder auch Künstliche Intelligenz. Konkurrenz hierfür sind Unternehmen und ihre Angebote wie Google Cloud und Microsoft Azure. Abonnement-Dienstleistungen sind ein lukratives und wichtiges Geschäft für Amazon. Das bekannteste Abo ist Prime.

Wenn man sich die zurückliegenden Jahre anschaut, dann hat Amazon eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben, gemessen an der Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung.

 

 

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Armutsfalle Pflegeheim? Die Sozialhilfequote in Pflegeheimen steigt (wieder) an!

Armutsfalle Pflegeheim? Die Sozialhilfequote in Pflegeheimen steigt (wieder) an

Durch die massiv gestiegenen Kosten in der stationären Pflege erreicht die Belastung der Pflegebedürftigen mit den „Eigenanteilen“ trotz der jüngsten Reformschritte bereits in diesem Jahr ein neues Rekordniveau. Das meldet die Kranken- und Pflegekasse DAK Gesundheit unter der Überschrift DAK-Studie zeigt Reformbedarf in der Pflege: Sozialhilfequote in Heimen bis 2026 bei 36 Prozent. Die Kasse hat beim Bremer Gesundheitsökonomen Heinz Rothgang eine Studie in Auftrag gegeben, die nunmehr der Öffentlichkeit präsentiert wurde:

➔ Heinz Rothgang et al. (2023): Hilfe zur Pflege in Pflegeheimen – Zukünftige Entwicklung unter Berücksichtigung der aktuellen Reformmaßnahmen. Aktualisierung einer Expertise im Auftrag der DAK-Gesundheit, Bremen, Februar 2023

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Mindestens 1.000 Plätze in Kindertagesstätten fehlen in Herne ! Katastrophale sozialdemokratische Jugendpolitik und Jugendhilfeplanung !

Kita-Frust: Über 1000 Kita-Plätze für Kinder in Herne fehlen

Kita-Plätze sind in Herne heiß begehrt: Aber mehr als 1000 Eltern werden in 2023 vergeblich hoffen.

Herne.  Kita-Plätze bleiben in Herne Mangelware: Die Not wird im kommenden Jahr sogar weiter zunehmen – trotz neuer Kita und zwei Erweiterungen.

Eltern, die auf einen Kita-Platz für ihr Kind hoffen, müssen auch in Zukunft zittern. Denn in Herne bleibt die Zahl der Kita-Plätze weiter deutlich hinter dem Bedarf zurück. Die Lage spitzt sich sogar weiter zu – und das, obwohl im kommenden Jahr eine neue Kita eröffnen und zwei weitere ausgebaut werden sollen.

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Fast jeder fünfte Altersrentner lebt in Armut!

Linken-Politikerin Reichinnek: „Fast jeder fünfte Altersrentner lebt in Armut“

Berlin. Fast jeder fünfte Altersrentner, der 65 Jahre oder älter ist, muss in Deutschland mit monatlichen Bezügen von weniger als 1135 Euro auskommen und liegt damit unterhalb der von der Bundesregierung definierten Alters­armuts­grenze. Das geht aus einer Antwort des Bundes­ministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Linken hervor, die dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Demnach mussten am Stichtag 1. Juli 2021 von über 19,6 Millionen Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland 17,9 Prozent mit Bezügen unterhalb der Armutsgrenze auskommen. Dabei steigt laut Statistik diese Zahl kontinuierlich an: Im Jahr 2010 waren es lediglich 12,6 Prozent. „Fast jeder fünfte Altersrentner lebt in Armut. Die Inflation und gestiegene Energiepreise fressen immer mehr von den mageren Renten auf“, kritisierte die senioren­politische Sprecherin der Bundestags­fraktion der Linken, Heidi Reichinnek, gegenüber dem RND. Das könne in einem der reichsten Länder der Welt nicht der Anspruch sein.

Die Linke plädiert seit Längerem für eine monatliche Mindestrente, um Rentnerinnen und Rentner vor einem Abrutschen in die Altersarmut zu bewahren. „Niemand soll im Alter von weniger als 1200 Euro netto leben müssen“, sagte Reichinnek und forderte „eine einkommens- und vermögens­geprüfte solidarische Mindestrente von aktuell 1200 Euro netto“.

Reallöhne sinken 2022 das dritte Jahr in Folge!

Reallöhne im Jahr 2022 um 4,1 % gegenüber 2021 gesunken

Pressemitteilung Nr. 048 vom 7. Februar 2023 DESTATIS

Stärkster Nominallohnanstieg seit 2008: +3,4 % zum Vorjah

Hohe Inflation führt dennoch zu stärkstem Reallohnverlust für Beschäftigte seit Beginn der Zeitreihe 200

Reallöhne sinken 2022 das dritte Jahr in Folge

 

WIESBADEN – Der Nominallohnindex in Deutschland ist nach vorläufigen Ergebnissen der Verdiensterhebung im Jahresdurchschnitt 2022 um 3,4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen ab. Es handelt sich um den stärksten Anstieg der Nominallöhne seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahr 2022 um 7,9 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sanken die Reallöhne damit voraussichtlich um durchschnittlich 4,1 % gegenüber 2021, nachdem sie sich bereits in den letzten beiden Krisenjahren rückläufig entwickelt hatten.

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Die Zahl der Pflegebedürftigen ist in den letzten Jahren stark angestiegen.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt auf 5 Mio. – weit überwiegend in häuslicher Versorgung

Die Zahl der Pflegebedürftigen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Während im Jahr 2001 etwa 2 Mio. Menschen pflegebedürftig waren, sind es 20 Jahre später fast 5 Mio. Menschen. Der starke Anstieg der Pflegebedürftigen konzentriert sich in den letzten Jahren auf den Bereich der ambulanten bzw. häuslichen Versorgung.

Im Wesentlichen beruhen diese Entwicklungen auf den gesetzlichen Umstellungen von Pflegestufen auf Pflegegrade im Rahmen des Pflegestärkungsgesetz II und der Covid-19-Pandemie. In Zukunft wird es deutlich mehr Pflegebedürftige geben, sodass ein Ausbau der ambulanten und stationären Strukturen erforderlich ist. Denn die derzeitigen „leichten“ Pflegefälle werden sich perspektivisch zu „schweren“ Pflegefällen mit einem höheren Pflegegrad entwickeln und die demografische Entwicklung zu einem insgesamt erhöhten Anteil älterer Menschen an der Gesamtgesellschaft führt.

Da wir in Folge eines Cyberangriffs weiterhin keinen Newsletter versenden können, finden Sie den Newsletter 02/2023 hier.

Es drohe ein Kollaps auf dem sozialen Wohnungsmarkt, warnt das Bündnis „Soziales Wohnen“.

Sozialwohnungsnot: 50 Mrd. Euro für einen Bauwumms oder braucht es etwas anderes, um die neue alte soziale Frage anzugehen?

Wenn es um die sozialpolitisch relevante Frage einer ausreichenden Versorgung mit Wohnraum geht, dann sprechen wir nicht über Stilfragen der Wohnungsausstattung oder der Komfortintensität, sondern es geht um einen seit Jahren zunehmenden Mangel an Wohnraum überhaupt, jedenfalls in bestimmten Städten und Regionen, in Verbindung mit einer stark wachsenden Gruppe an Menschen, die bereits da sind sowie Menschen, die aus welchen Gründen auch immer zu uns kommen und einer Unterbringung bedürfen. Bereits die Versorgung derjenigen, die hier sind, mit halbwegs bezahlbaren Wohnraum gestaltet sich schwierig, die Unterbringung der vielen Menschen, die aus Fluchtgründen zu uns kommen (werden), stellt vielerorts eine immer größer werdende Zahl an Kommunen vor schwer lösbare Aufgaben. Dabei ist das hier angesprochene Problem nicht flächendeckend, sondern teilweise hochgradig konzentriert, da sowohl diejenigen, die schon da sind, bezahlbaren Wohnraum nicht gleichverteilt über die Bundesrepublik suchen und auch diejenigen, die nach Deutschland zuwandern, in bestimmten Regionen und Städten suchen. Und man sollte neben der im vergangenen Jahr wieder stark gestiegenen Zahl an Zuwanderern aus Fluchtgründen, sowohl aus der Ukraine wie auch aus den „klassischen“ Asylherkunftsländern, nicht vergessen, dass von vielen Seiten unmissverständlich eine Zuwanderung von hunderttausenden Menschen pro Jahr aus Arbeitsmarktgründen als notwendig erachtet wird – die dann aber auch Wohnraum brauchen und den ebenfalls nicht gleichverteilt über unser Land, sondern in den Regionen, in denen die Jobs zu finden sind bzw. wo die Arbeitskräfte dringend gebraucht werden.

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Post mit Rekordgewinn im Krisenjahr 2021 von 8,4 Mrd. Euro – Vorstandsvorsitzender Frank Appel mit Gehalt von mehr als 10 Millionen Euro

Zum Arbeitskampf bei der Post: Privatisierung der früheren Bundesbehörde auf dem Rücken der Beschäftigten

Die Deutsche Post zählt zu den sogenannten Krisengewinnern, sie schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einem Rekordergebnis von 8,4 Milliarden Euro ab. Dafür hat der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Frank Appel, der im Jahr mehr als 10 Millionen Euro, das ist eines der höchsten Gehälter aller Vorstände in Deutschland, ausgezahlt bekommt, ausdrücklich auch den „engagierten Beschäftigten“ gedankt. Ein Zusteller der Post müsste, um auf das Jahresgehalt von Appel zu kommen, mehr als 300 Jahre arbeiten.

Nun fordern die Postbeschäftigten eine Lohnerhöhung von 15 Prozent. Damit soll nicht nur die zeitweise zweistellige Inflation ausgeglichen werden, sondern auch den Beschäftigten ein Anteil an den steigenden Gewinnen des Unternehmens gesichert werden.

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