(BIAJ) Im Mai 2019, vierzehn Monate nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages zwischen CDU, CSU und SPD am 12. März 2018, wurden von allen 406 Jobcentern zusammen insgesamt 14.267 Beschäftigungsverhältnisse gemäß § 16i SGB II („Teilhabe am Arbeitsmarkt“) gefördert. Dies waren noch immer 1.523 (9,6 Prozent) weniger als die ein Jahr zuvor (im Mai 2018) im Rahmen des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ von 195 Jobcentern geförderten 15.790 Beschäftigungsverhältnisse.
Für die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ (§ 16i SGB II) gaben die Jobcenter gE* in den ersten fünf Monaten 2019 insgesamt 39,407 Millionen Euro aus, davon 28,687 Millionen Euro aus den Haushaltsmitteln der Jobcenter gE für „SGB-II-Eingliederungsleistungen“ und 10,720 Millionen Euro aus dem sogenannten Passiv-Aktiv-Transfer. Zum Vergleich: In den ersten fünf Monaten des Vorjahres (2018) wurde von den Jobcentern gE doppelt so viel für das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ ausgegeben, insgesamt 58,003 Millionen Euro.
Zu weiteren Informationen über die geförderten Beschäftigungsverhältnisse (Jobcenter insgesamt) und Ausgaben für Maßnahmen nach dem § 16i SGB II („Teilhabe am Arbeitsmarkt„) in den Ländern (Ausgaben nur Jobcenter gE) im Vergleich mit dem Vorjahr (Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“) siehe die BIAJ-Materialien vom 06. Juni 2019: Download_BIAJ20190606 (PDF: drei Seiten)
* „gemeinsame Einrichtungen“ von Kommunen und Bundesagentur für Arbeit (Agenturen für Arbeit); entsprechende Daten für die 104 Jobcenter zkT („zugelassene kommnale Träger“) sind dem BIAJ bisher nicht bekannt.
Im Jahr 2018 gelang erneut mehr Hartz-IV-Beziehern die Integration in den Arbeitsmarkt. Dies geht aus der Integrationsquote der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Doch nicht einmal die Hälfte der Arbeitsaufnahmen führt dazu, dass der Leistungsbezug beendet wird.
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Katrin Werner, Dr. Petra Sitte, Doris Achelwilm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 19/9964 –
Soziale Situation von Alleinerziehenden
Vorbemerkung der Fragesteller (Auszug)
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes 2017 leben in der Bundesrepublik Deutschland rund 2,6 Millionen Familien mit einem alleinerziehenden Eltern-teil. Während der Anteil von Familien mit Kindern an allen Haushalten insge-samt rückläufig ist, steigt die Zahl der Alleinerziehenden kontinuierlich an (vgl. hierzu www.destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2018/Alleinerziehende/ pressebroschuere-alleinerziehende.pdf?__blob=publicationFile&v=3 S. 7). Mittlerweile sind rund 20 Prozent aller Familien Einelternfamilien, wobei deut-liche regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen. Beispiels-weise beträgt der Anteil der Einelternfamilien in Ostdeutschland ca. 25 Prozent, im Westen hingegen nur 17 Prozent (vgl. ebd.: 9). Frauen sind bei den Allein-erziehenden nach wie vor stark überrepräsentiert (ca. 88 Prozent), während al-leinerziehende Väter mit 12 Prozent eher eine Ausnahme bilden (vgl. ebd.: 13)….
Eine Auswertung der Antwort wird noch folgen.
Die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage findet man/frau hier:
Internationaler Kindertag: Kinderarmut endlich den Kampf ansagen
Nachricht von Sabine Zimmermann,
Jedes siebte Kind lebt bundesweit in einer Hartz IV-Bedarfsgemeinschaft. In Bremen fast jedes dritte. Dies geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die Sabine Zimmermann anlässlich des Internationalen Kindertages ausgewertet hat.
Ende 2018 gab es bundesweit 1.952.738 Kinder unter 18 Jahren in Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften. Im Dezember 2013 waren es noch 1.886.472. In einer Alleinerziehenden-Bedarfsgemeinschaf lebten im Dezember 2018 886.823 Kinder unter 18 Jahren.
Statement von Ulrich Schneider zur Aktionswoche Schuldnerberatung
Im Folgenden dokumentieren wir das Statement von unserem Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider anlässlich der 20. bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung mit dem Titel „Albtraum Miete.“
Seit Jahren kennen die Mieten in deutschen Städten nur eine Richtung: Nach oben. In den sogenannten Top 7-Städten Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, München und Stuttgart sind die Angebotsmieten für leere Wohnungen seit 2004 um fast 70 Prozent gestiegen. Doch auch in den Randbezirken und ländlichen Regionen wird es langsam eng und Wohnen unbezahlbar. Der Paritätische Wohlfahrtsverband als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege betrachtet diese Entwicklung mit Sorge. Es kann nicht sein, dass Menschen sich für so etwas Essentielles wie eine Wohnung zunehmend verschulden müssen, um diese nicht zu verlieren und zwangsgeräumt zu werden.
Arbeitslosigkeit macht krank, so das Ergebnis vieler Studien. Statistisch gesehen führt Krankheit allerdings zu einem Ende der Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2018 wurden jeden Monat knapp 307.000 Erwerbsfähige im Hartz-IV-System aufgrund von Arbeitsunfähigkeit aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen, fast doppelt so viele wie noch 2007.
Mietschulden sind bei Überschuldeten im Osten verbreitetet
Pressemitteilung Nr. 207 vom 3. Juni 2019 Statistisches Bundesamt
WIESBADEN – Im Jahr 2018 waren deutschlandweit zwei von zehn überschuldeten Personen, die bei einer Schuldnerberatungsstelle Hilfe suchten, von Mietschulden betroffen. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2018 anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 3. bis 7. Juni 2019 mit. Zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern (einschließlich Berlin) gibt es deutliche Unterschiede: In den neuen Ländern ließ sich fast jeder Dritte (31 %) aufgrund von Mietschulden in einer Schuldnerberatungsstelle beraten, wohingegen dies im früheren Bundesgebiet mit 18 % für nur knapp jede fünfte überschuldete Person zutraf.
In Magdeburg findet am 18. Juni 2019 eine hochkarätig besetzte Fachtagung des Netzwerks gegen Kinderarmut statt. Volksstimme-Redakteur Alexander Walter sprach zum Kindertag am 1. Juni 2019 mit Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers über Kinderarmut in Deutschland und den Lösungsvorschlag einer Kindergrundsicherung: