„Wenn man eine Gesellschaft begreifen will, dann schaue man sich an, wie sie mit ihren Armen umgeht.“ (Georg Simmel)

Diskussion über gesellschaftliche Spaltung: „Armut und Reichtum verschärfen sich“

Welche Ursachen und Folgen hat die gesellschaftliche Spaltung? Was kann man dagegen tun? Die Wissenschaftler Michael Hartmann und Franz Schultheis sprachen in Stuttgart über die Spaltung der Gesellschaft

Unter dem Titel „Die gesellschaftliche Spaltung überwinden – Erkenntnisse aus der Eliten-Prekariatsforschung“ diskutierten im Hospitalhof in Stuttgart am 12. Februar die Soziologen Michael Hartmann und Franz Schultheis. Wie sehr das Thema vielen Menschen unter den Nägeln brennt, zeigte sich am Andrang: 360 Besucherinnen und Besucher kamen. Eingeladen waren zwei Wissenschaftler, dich sich intensiv mit den Menschen beschäftigten, die in der gesellschaftlichen Schicht ganz unten und ganz oben stehen. Die Veranstaltung wurde organisiert von der „Denkfabrik – Forum für Menschen am Rande“, dem EFAS (Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration), dem KDA (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) und dem Hospitalhof.

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Rentenpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion dreht durch: permanente Erhöhung des Renteneintrittsalters !

Im Zentrum der Reformvorschläge der Gruppe um den rentenpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Peter Weiß, steht die Idee einer permanenten Erhöhung des Renteneintrittsalters.

Nächste Runde im Rentenstreit

CDU-Arbeitsgruppe prescht vor: Längere Lebensarbeitszeit statt Grundrente. Kritik von SPD und Linke
Von Steffen Stierle  junge welt 17.2.2020
 

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“Alarmierend“: Zoll deckt hunderte Verstöße gegen Mindestlohn auf (Baugewerbe, Hotels, Gaststätten, Speditionen)

Zollbeamte betreten bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit eine Baustelle.

 

Zollbeamte betreten bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit eine Baustelle. Quelle: dpa

Bei Kontrollen des Zolls in Niedersachsen sind im vergangenen Jahr 580 Verstöße gegen das Mindestlohngesetz festgestellt worden. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor.

2018 waren 549 Verstöße und im Jahr zuvor noch 323 Verstöße aufgedeckt worden. Im Fokus der Kontrollen lagen das Baugewerbe, Hotels und Gaststätten sowie das Speditions- und Transportgewerbe.

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Mindestlohn in Deutschland: von 48,3 % des Medianlohns auf 45,6 % des Medianlohns (mittleres Einkommen)

Mindestlohn

Im Sinkflug

In Europa steigt allerorts der Mindestlohn. In Deutschland hingegen nimmt er relativ gesehen sogar ab.

Von Johanna Treblin

Frankreich hat ihn. Einen Mindestlohn, der zum Leben reicht. Zwar haben auch die meisten anderen Länder in der Europäischen Union einen Mindestlohn, aber der liegt oft weit unter dem, was die EU-Kommission als »gerecht« und »angemessen« bezeichnet. Damit ist sie sich mit Arbeitsmarktexperten einig, die fordern, dass der Mindestlohn mindestens 60 Prozent des Medianlohns betragen muss, um davon leben zu können. Der Medianlohn ist das mittlere Einkommen – es verdienen genau gleich viele Personen mehr als diesen Betrag bzw. weniger.

In Deutschland ist der Mindestlohn erst 2015 eingeführt worden und damit wesentlich später als in vielen seiner Nachbarländer. Damals war er schon niedrig: 8,50 Euro, 48,3 Prozent des Medianlohns. In den Folgejahren wurde er schrittweise auf 9,35 angehoben. Gemessen am Lohnniveau ist er aber kontinuierlich gesunken – auf 45,6 Prozent des Medians. Das zeigt der neue Mindestlohnbericht des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI).

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Der deutsche Mindestlohn ist mit 9,35 Euro pro Stunde weiterhin spürbar niedriger als die Lohnuntergrenzen in den westeuropäischen Euro-Staaten.

 

13.02.2020   WSI

Internationaler Mindestlohnreport des WSI

Mindestlöhne: Im EU-Mittel kräftige Zuwächse, in vier Ländern über 10 Euro, Kommission legt europäische Mindestlohninitiative vor

Die Mindestlöhne in den 21 EU-Staaten plus Großbritannien, die über eine gesetzliche Lohnuntergrenze verfügen, sind zuletzt im Mittel kräftig angehoben worden – im Durchschnitt nominal um 6,0 und nach Abzug der Inflation um 4,4 Prozent. Beides sind die zweithöchsten Zuwächse in den vergangenen zwei Jahrzehnten. 18 EU-Staaten haben ihre Mindestlöhne zum Jahresanfang 2020 erhöht, Großbritannien wird das in den kommenden Wochen tun. Das zeigt der neue Mindestlohnbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Der deutsche Mindestlohn ist mit 9,35 Euro pro Stunde weiterhin spürbar niedriger als die Lohnuntergrenzen in den westeuropäischen Euro-Staaten, die alle 9,66 Euro und mehr Stundenlohn vorsehen. In vier Euro-Ländern beträgt der Mindestlohn nun mehr als 10 Euro, in Luxemburg sogar 12,38 Euro. Auch in Großbritannien wird der Mindestlohn ab April deutlich über dem deutschen Niveau liegen.

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„Die Nachteile, die den Ein-Eltern-Familien das Leben schwer machen, wollen wir nicht mehr hinnehmen. Ein Fünftel aller Familien in NRW hat einen alleinerziehenden Elternteil. 40 Prozent dieser Familien leben von Hartz 4.“

07.02.2020

Fachtag in Bochum: Fachleute diskutieren, wie der Ausstieg aus der Armut gelingen kann

300 Fachleute diskutierten heute auf Einladung der AWO NRW die Ergebnisse der Langzeitstudie „Wenn Kinderarmut erwachsen wird – wie gelingt der Ausstieg aus der Armut?“. 1997 wurde die Studie beim Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) in Auftrag gegeben. Das Forschungsprojekt hat 20 Jahre lang Kinder begleitet, die AWO-Kitas in strukturschwachen Vierteln oder Städten besuchten. Darunter auch 21 AWO-Kitas aus NRW. Demnach stammen die Teilnehmer, deren Lebensläufe in die Studie eingeflossen sind, unter anderem aus Bergkamen, Dortmund, Bochum, Essen, Münster, Düsseldorf, Dinslaken, Hamm und Herford.

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Geförderte Jobs: 44.000 Beschäftigte am sozialen Arbeitsmarkt

Geförderte Jobs: 44.000 Beschäftigte am sozialen Arbeitsmarkt

Insgesamt 150.000 Langzeitarbeitslose will die Große Koalition bis 2024 in den sozialen Arbeitsmarkt integrieren. Im Januar 2020 waren knapp 44.000 Personen in einer geförderten Stelle am sozialen Arbeitsmarkt tätig.

Im Januar 2020 waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) fast 44.000 Menschen in Deutschland in einem geförderten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis im Rahmen des Teilhabechancengesetzes tätig. Das Teilhabechancengesetz (THCG) trat am 1. Januar 2019 in Kraft und besteht aus den Förderungen Teilhabe am Arbeitsmarkt (TaAM) und Eingliederung von Langzeitarbeitslosen (EVL).

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Lohnungleichheit in Deutschland sinkt – DIW-Wochenbericht

Lohnungleichheit in Deutschland sinkt

  • Durchschnittlich vereinbarter realer Bruttostundenlohn hat zwischen 2013 bis 2018 um mehr als acht Prozent zugelegt
  • Lohnungleichheit nimmt seit 2006 in der unteren Hälfte der Verteilung ab und liegt 2018 wieder auf einem Niveau wie zu Beginn der 2000er Jahre
  • Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor geht von 23,7 Prozent im Jahr 2015 auf 21,7 Prozent im Jahr 2018 zurück
  • Im Jahr 2018 erhalten rund 2,4 Millionen Anspruchsberechtigte nicht den Mindestlohn, wenn der vereinbarte Stundenlohn für die Berechnung herangezogen wird
  • Arbeitszeiten müssen effektiver kontrolliert werden, geplantes Arbeitszeiterfassungsgesetz ist ein wichtiger Schritt.

„Es ist erfreulich, dass sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland seit 2013 auch in steigenden Reallöhnen bei den Beschäftigten niederschlägt.“ Markus M. Grabka

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„In vielen Fällen von langjährigen Niedrigverdienern mit 35 oder 40 Beitragsjahren wird der Zahlbetrag der Grundrente unter der Grundsicherung liegen. Davon, dass die Grundrente laut Koalitionsvertrag rund zehn Prozent über der Grundsicherung liegen soll, kann nur in absoluten Ausnahmefällen die Rede sein.“

Die geschrumpfte und mit viel Frustrationspotenzial versehene „Grundrente“ wird jetzt durchgezogen.

Ein weiteres Lehrstück (nicht nur) für die bewusste Produktion handwerklicher Fehler in Gesetzgebungsverfahren

Was war das für ein Gewürge um die sogenannte „Grundrente“ in den vergangenen Monaten gewesen – aber nun können wir alle aufatmen: »Die Bundesministerien für Arbeit und Gesundheit haben eine Einigung bei der Grundrente verkündet. Finanziert werden soll sie komplett aus Steuermitteln«, kann man beispielsweise dieser Meldung entnehmen, die hoffen lässt: Bundesregierung einig über letzte Details der Grundrente. Jetzt haben die das also in Berlin endlich hinbekommen, die vielen offenen Fragen, die gerade in den vergangenen Wochen immer wieder vorgetragen und problematisiert wurden, sind von den Fachleuten beantwortet und in ein auch administrativ umsetzbares Verfahren gegossen worden. Insofern können wir also diese Baustelle schließen und uns wieder dem von angeblichen Polit-Profis angerichteten Scherbenhaufen in Thüringen zuwenden.

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„Wenn Kinderarmut erwachsen wird – wie gelingt der Ausstieg aus der Armut?“ – AWO-Langzeitstudie zur Armut von Kindern in Bochum vorgestellt

07.02.2020  AWO-Ruhr-Mitte

Langzeitstudie zur Kinderarmut vorgestellt

Fachtag der AWO NRW in Bochum: Fachleute diskutieren, wie der Ausstieg aus der Armut gelingen kann.

300 Fachleute diskutierten am 6. Februar auf Einladung der AWO NRW die Ergebnisse der Langzeitstudie „Wenn Kinderarmut erwachsen wird – wie gelingt der Ausstieg aus der Armut?“. 1997 wurde die Studie beim Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) in Auftrag gegeben. Das Forschungsprojekt hat 20 Jahre lang Kinder begleitet, die AWO-Kitas in strukturschwachen Vierteln oder Städten besuchten. Darunter auch 21 AWO-Kitas aus NRW. Demnach stammen die Teilnehmer, deren Lebensläufe in die Studie eingeflossen sind, unter anderem aus Bergkamen, Dortmund, Bochum, Essen, Münster, Düsseldorf, Dinslaken, Hamm und Herford.

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