In Ostdeutschland arbeitet fast jeder dritte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Vollzeitjob für einen Niedriglohn. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Demnach verdienten 2018 bundesweit 4,14 Millionen Vollzeitbeschäftigte weniger als 2.203 Euro. Dieser Wert entspricht zwei Dritteln des mittleren monatlichen Bruttoentgelts und wird auch „Niedriglohnschwelle“ genannt. Darunter lagen bezogen auf die gesamte Bundesrepublik 19,3 Prozent aller Beschäftigten mit Vollzeitstelle.
Wie sich an wichtigen Indikatoren ablesen lässt, driftet die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland zunehmend auseinander. Die Einkommensunterschiede zwischen den Haushalten haben sich seit Mitte der 1990er Jahre deutlich vergrößert, wie sich zum Beispiel einer 2018 erschienenen Studie von Christian Dustmann, Bernd Fitzenberger und Christian Zimmermann entnehmen lässt.