Herner Sozialforum

4. Herner Sozialkonferenz in der Akademie Mont-Cenis durchgeführt. Großes Interesse an der Themenstellung „Kinder – Armut – Bildung“

 

 

4. Herner Sozialkonferenz in der Akademie Mont-Cenis durchgeführt

Großes Interesse an der Themenstellung

„Kinder – Armut – Bildung“

 

Einhundert Interessierte fanden am Donnerstag, den 21.März 2019, den Weg in die Akademie Mont-Cenis zur vierten Herner Sozialkonferenz. Eingeladen hatte der DGB Stadtverband Herne, die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Herne, der Progressive Eltern- und ErzieherInnenverband NRW und das Herner Sozialforum.

Als fachkundige Experten waren eingeladen: Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Professor em. Klaus Peter Strohmeier, langjähriger geschäftsführender Direktor des Zentrums für interdisziplinäre Regionalforschung an der Universität Bochum und Alexander Nöhring, Bundesgeschäftsführer des Zukunftsforum Familie, einem familienpolitischen Dachverband, gegründet von Arbeiterwohlfahrt und dem Progressiven Eltern- und ErzieherInnenverband NRW. Letzterer war u.a. als Sachverständiger bei der Entwicklung des gestern im Deutschen Bundestag verabschiedeten „Starke-Familien-Gesetz“ beteiligt.

Mit dieser Veranstaltung verfolgten die Veranstalter zwei zentrale kinder- und jugendpolitische Absichten: erstens, Werbung für das Modell einer existenzsichernden Kindergrundsicherung, zweitens, Anregung zur (Wieder-)Einrichtung eines „Runden Tisches zur Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in Herne“.

 

Im Folgenden die Präsentationen der Referenten:

 

Prof. Dr. Strohmeier: Auswirkung der Kinderarmut auf den Bildungsverlauf von Kindern und Jugendlichen

Sozialkonferenz2103StrohmeierVortrag Herne 21.3.2019

 

Heinz Hilgers: Kinderarmut in Deutschland – Zahlen, Gründe und Reform

Kinderarmut Hilgers 2019_03_12 JL-1

 

Alexander Nöhring: Kindergrundsicherung. Kinderarmut bekämpfen-Familien stärken

190321_ZFF_Kindergrundsicherung_Herne

 

Einladung Sozialkonferenz „Kinder – Armut – Bildung“ 21. März. 2019 Akademie Mont Cenis Herne , 17.00 bis 20.00 Uhr

Einladung

Sozialkonferenz „Kinder – Armut – Bildung“ 2019

21.3.2019 Akademie Mont Cenis , 17.00 bis 20.00 Uhr

Referent: Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes
Referent: Professor Peter Strohmeier, früher Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung der Ruhr-Universität Bochum (ZEFIR)
Referent: Alexander Nöhring (Bundesgeschäftsführer Zukunftsforum Familie Berlin)
Veranstalter: Sozialforum Herne, Arbeiterwohlfahrt Herne, Progressiver Eltern- und Erzieherverband NRW, DGB Stadtverband Herne

 

In der Fortsetzung der Herner Sozialkonferenz aus dem vergangenen Jahr wollen die Veranstalter die Diskussion über die Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt fortsetzen. Aufgrund von politischen Entscheidungen, wie z.B. der Konferenz der Sozialminister aller Bundesländer am 6. Dezember 2018, steht endlich die Einführung einer existenzsichernden Kindergrundsicherung auch auf der bundespolitischen Tagesordnung.

Mit dieser Veranstaltung wollen wir für eine breite gesellschaftliche Unterstützung bei der politischen Verwirklichung einer Kindergrundsicherung werben. Im Rahmen der Tagung wird ein Modell der Kindergrundsicherung ausführlich dargestellt. Die Veranstalter sind davon überzeugt, dass die Kindergrundsicherung einen bedeutsamen Weg zur Bewältigung der Kinderarmut darstellt.

Weitere Schwerpunkte dieser Veranstaltung sind der Zusammenhang von Familienarmut auf die Bildungsverläufe und Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen sowie entsprechende präventive Handlungsstrategien für eine bessere Unterstützung und Förderung aus Sicht der Familienbildung. Dazu werden aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse vorgetragen. Konkrete Beispiele beziehen sich auch auf die Stadt Herne. Hier lebt fast jedes dritte Kind und in einzelnen Herner Stadtteilen fast jedes zweite Kind in Hartz-IV-Lebensgemeinschaften.

Die Veranstalter wollen der kommunalen Politik vorschlagen, das Thema der Armut von Kindern und Jugendlichen wesentlich stärker zu fokussieren. Als ein Beispiel kann man die Beteiligung von betroffenen Kindern am sogenannten Programm Bildung und Teilhabe (BuT) in unserer Stadt nennen. Dieses bundesweite Förderprogramm erreicht aus unterschiedlichen Gründen nur relativ wenige Kinder. Das soziokulturelle Existenzminimum des größeren Teils der betroffenen Kinder ist damit nicht gesichert. Der Vorschlag, einen „Runden Tisch gegen Armut von Kindern und Jugendlichen“ mit allen relevanten Trägern und Akteuren einzurichten, soll in Herne wieder auf die kommunalpolitische Tagesordnung gesetzt werden.

Aus Gründen einer guten Vorbereitung bitten wir um Anmeldungen bis zum 15. März 2019.

Anmeldung:

Tagung „Kinder- Armut -Bildung“, 21. März 2019

verdi-Geschäftsstelle Herne, Heinrichstr. 17, 44623 Herne

andrea.diekmann(at)verdi.de

Tel. 0234 / 96 40 815

Anmeldeschluss: 15. März 2019

 

Terminankündigung: Fachtagung „Kinder-Armut-Bildung“ am 21. März 2019 in Herne

Heinz Hilgers                                                   Prof.Peter Strohmeier

Terminankündigung:

Fachtagung „Kinder-Armut-Bildung“ am 21. März 2019 in Herne, 17.-19.30 Uhr

Akademie Mont Cenis

Referent: Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes
Referent: Professor Peter Strohmeier, früher Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung der Ruhr-Universität Bochum (ZEFIR)
Referent: Alexander Nöhring (Bundesgeschäftsführer Zukunftsforum Familie Berlin)
Veranstalter: Sozialforum Herne, Arbeiterwohlfahrt Herne, Progressiver Eltern- und Erzieherverband NRW, DGB Stadtverband Herne
Zur ersten Einstimmung auf diese Tagung als Fortsetzung der Herner Sozialkonferenz 2018 ein aktuelles Interview mit Heinz Hilgers und ein Bericht über die Präsentation der sogenannten UWE-Studie in Herne von Professor Strohmeier

 

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„53 % der Herner Kinder und Jugendlichen in der Gruppe mit niedrigem Wohlbefinden“ (Studie)- Stadt Herne will „breiten Diskussionsprozess“ über die psychosoziale Lage von Kindern und Jugendlichen fördern

Jahreshauptversammlung der LehrerInnen-Gewerkschaft (GEW)

Jahreshauptversammlung 2018 der Lehrer Gewerkschaft (2018) in der EFG.
Jahreshauptversammlung 2018 der Lehrer Gewerkschaft (2018) in der EFG. Foto: Brigitte Roggell / Claus Marius Petersen

In der Gesamtschule Erich-Fried (EFG) fand am Dienstag (27.11.2018) die Jahreshauptversammlung (JHV) der Lehrer GEW – Stadtverband Herne – statt. Rund 50 Gewerkschafts-Mitglieder und weitere Gäste folgten der Einladung in den Saal der EFG in Holsterhausen. Die Themen an diesem Abend: Rückblick auf zahlreiche Aktionen und Aktivitäten der GEW und die großen und drängenden Sorgen und Nöte.

Aus den Schilderungen ging durchgehend hervor, wie sehr die Kollegen an ihren Grenzen oder schon darüber hinaus angelangt sind. Ganz deutlich wurde, wie wenig die Maßnahmen aus der Landespolitik geeignet erscheinen, auch nur im Ansatz die Probleme und Herausforderungen angehen zu können, die sich tagtäglich allen Beteiligten stellen.Die GEW hat es geschafft, die verschiedenen Beteiligten im Zusammenhang mit der UWE- Studie (Umfeld, Wohlbefinden und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen), Beteiligte der EFG- SV- Umfrage unter Schülern zu ihrem Befinden, die Stadt Herne als Kommune und Lehrer und Schulsozialarbeiter an einen „Tisch“ zu bekommen und zu diskutieren, was an Maßnahmen in der derzeitig oft katastrophalen Schulsituation in Herne und NRW zukünftig zu tun ist.

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Gewalt an Schulen: auch Folge von Vereinsamung, Entsolidarisierung, Egoismus, Rechtspopulismus und der prekären sozialen Lage

Carsten Piechnik

Gewalt an Schulen: Interview örtlichem GEW-Vorstand

Carsten Piechnik.

Carsten Piechnik.

Foto: Ralph Bodemer

Herne. Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gehören zu über 60 Prozent Lehrer an.

Die WAZ sprach mit dem örtlichen GEW-Vorstand Carsten Piechnik rund um das Thema Gewalt an Schulen.

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Schule heute: Stress, wenig Freizeit, Belastung der Familie, Unwohlsein, keine Vorbereitung aufs Leben, Schlaflosigkeit, Angst und Überforderung

Die Schülervertretung der Erich-Fried-Gesamtschule Herne hat Mitschüler aus ganz NRW gefragt: Wie geht es euch eigentlich? Die Ergebnisse erschrecken. In einer Petition an den Landtag fordert sie ein Umdenken in der Schulpolitik.
Nächste Woche präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Umfrageergebnisse.  Die zentrale Forderung: ein Umdenken in der Schulpolitik.

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Viele Herner Schüler sind unglücklich – in einigen Stadtteilen geht die Hälfte der Schüler hungrig zur Schule

Quelle: WAZ, Redaktion Herne

Viele Herner Schüler sind laut Umfrage unglücklich

von Martin Tochtrop

Herne.   Sozialwissenschaftler Klaus Peter Strohmeier präsentiert die Ergebnisse einer Studie und ist „schockiert“. Rund 2000 Schüler nahmen teil.
Dass die Kinder in Herne nicht so zufrieden sind wie die in einem beschaulichen Dorf am Starnberger See oder in den kanadischen Bergen, dürfte der Sozialwissenschaftler Klaus Peter Strohmeier schon vor der Anfertigung seiner Studie geahnt haben. Dass die Ergebnisse über das Wohlbefinden an den Schulen und in den Wohnquartieren Hernes aber derart miserabel ausfallen, damit hatte auch der emeritierte Professor nicht gerechnet. „Ich bin schockiert“, sagte er bei der Präsentantion der Studie „UWE“ am Donnerstag in Eickel.

Schüler der siebten und neunten Jahrgänge hatten Fragebögen zu den Komplexen Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung ausgefüllt, nicht von ungefähr in dieser Stadt: „Herne und Gelsenkirchen gelten für mich als die ärmsten Kommunen in Nordrhein-Westfalen“, sagte der Wissenschaftler, der das 200 000 Euro-Projekt im Auftrag der Uni Bochum und gefördert von der Landesregierung durchführte.
Etwa zwei Drittel aller Schüler machten mit, rund 2000 waren es. Herausgekommen sind krasse Ergebnisse, die einen ebenso gravierenden Bedarf an mehr Arbeit mit Lehrern und Eltern an Schulen und ihren Umfeld erkennen lassen: 41 aller befragten Jungen und Mädchen aus dem Siebener-Jahrgang fühlen sich nicht wohl, missachtet, von Lehrern, Eltern und Mitschülern nicht anerkannt. Bei den Neuner-Schülern sind es sogar 44 Prozent. Nur 21 Prozent der Befragten stuften sich selbst als rundum zufrieden ein. In Kanada, wo eine derartige Studie seit Jahren Standard ist, komme man vergleichsweise auf 50 Prozent Zufriedenheit, so Strohmeier.

Dabei gebe es – Namen nennt Strohmeier nicht – große Unterschiede zwischen Schulen und Stadtteilen. Das Wohlfühl-Spektrum hat eine Bandbreite von 30 bis 75 Prozent. Gefragt wurden die Schüler nach Ernährung, Schlaf und Familie, nach Schulerfahrungen, unterstützenden Beziehungen von Erwachsenen, Beziehungen zu Gleichaltrigen und zu organisierten Freizeitaktivitäten.

Konkret zum Beispiel: „Wenn du an eine normale Schulwoche denkst, an wieviel Tagen hast du ein Frühstück?“ Ergebnis: In Stufe 7 bekommen 22,4 Prozent der Kinder nie oder selten ein Frühstück, in Stufe 9 sind es stadtweit 31,6 Prozent, in manchen Vierteln sogar die Hälfte der Schüler, die hungrig zur Schule gehen.

Ganz besonders schockierend findet Strohmeier auch die Antwort auf die Frage „Gibt es an deiner Schule irgendwelche Erwachsene, die dir wichtig sind?“. Nur rund ein Drittel aller Befragten antworte hier mit „ja“.

Bildungs-, Jugend- und Kulturdezernentin Gudrun Thierhoff will in Schulen, aber auch in Kitas nach Maßnahmen suchen, wie man der sozialen Vereinsamung von Kinder entgegensteuern kann. Beim Thema Frühstück beispielsweise: In Kitas und Schulen könne man es gemeinsam zubereiten und gemeinsam einnehmen. Damit das zuhause vielleicht auch einmal geht – irgendwann.

„Das Monitoring-Instrument UWE wird derzeit erstmals in Deutschland erprobt. Dazu arbeiten das Bildungsbüro der Stadt Herne und das Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum in einer Pilotstudie zusammen. Das Projekt wird vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung (e.V.) gefördert und läuft seit September 2016 bis Ende Juni 2018. Ziel der Projektpartner ist es, das Instrument über die Projektphase hinaus zu etablieren und weiterzuentwickeln. Auch der Transfer auf weitere Kommunen spielt vor diesem Hintergrund eine wichtige Rolle.“ (Zefir)

Wer mehr zum Projekt „UWE“ lesen möchte, hier die Fundstelle im „TransferJournal“ (im Innenteil, ohne Seitenangabe):

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