Jobcenter Herne: Höhe der finanziellen Sanktionen für unter 25-Jährige liegt weiterhin erheblich über dem Bundesdurchschnitt
Jobcenter Herne: Sanktionen gegenüber erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (HartzIV)
Neue Statistik: Zahlen mit Sachstand vom Juli 2018 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)
Jobcenter Herne:
Sanktionen für unter 25-Jährige jetzt 30,5 % über dem Bundesdurchschnitt,
47,9 % höher als in der Stadt Bochum,
50,5% höher als für alle bundesweit Sanktionierten
Der Bestand der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit mindestens einer Sanktion bei den unter 25-Jährigen stieg von Juni auf Juli 2018 um 18,8 % (96 auf 114 Fälle).
Die durchschnittliche Höhe der Leistungskürzung durch Sanktion bei den unter 25-Jährigen reduzierte sich von 179,54 Euro auf 165,72 Euro im Monat Juli 2018.
Dieser durchschnittliche Kürzungsbetrag lag um 30,5% über dem Bundesdurchschnitt für die unter 25-Jährigen, weiterhin um 30,5% über dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt und um 47,9 % über dem Durchschnitt der Stadt Bochum für die unter 25-Jährigen.
Die wesentlichen erhöhten Kürzungsbeträge beim Jobcenter Herne werden auch deutlich, wenn der durchschnittliche Kürzungsbetrag aus dem Monat Juli 2018 der unter 25-Jährigen in Herne in Beziehung zur „Durchschnittlichen Höhe der Kürzungen durch Sanktionen“ für alle Betroffenen in Deutschland gesetzt wird. Bundesweit beträgt der Kürzungsbetrag in diesem Zeitraum 110,13 Euro im Vergleich zu 165,72 Euro beim Jobcenter Herne für unter 25-Jährige. Damit liegt der Herner Kürzungsbetrag um 50,5% über dem allgemeinen Kürzungsbetrag für alle.
Angesichts dieser hier vorgetragenen von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Zahlen sollte sich die Chefetage des Herner Jobcenters einmal Gedanken machen, was man hier in unserer Stadt im Interesse der jungen Menschen verbessern könnte. Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch auf eine Erklärung für diese Praxis der Kürzung des Existenzminimums in unserer Stadt.
gez. Norbert Kozicki Dipl.Soz.Wiss.
Veröffentlichung hier im Sozialforum Herne am 11. Oktober 2018
(siehe auch im Sozialforum vom 11.10.2018 die WAZ-Berichterstattung vom Sozialausschuss der Stadt Herne)