Jedem dritten Beschäftigten droht eine Mini-Rente. NGG legt Rentenprognose vor. 12,8 Millionen Arbeitnehmer unter der Grundsicherung
Herne: 4.800 Menschen in sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjobs verdienen aktuell weniger als 2.200 Euro Brutto im Monat.
D.h. 15,1% aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Herne arbeiten in diesem Niedriglohnsektor.
Das weisen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit aus. Wer heute in Vollzeit weniger als 2.200 Euro Brutto verdient, der ist im Alter mit hoher Wahrscheinlichkeit auf staatliche Stütze angewisen.
Von diesen 4.800 Menschen in sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjobs sind in Herne 471 Menschen Aufstocker, d.h. arm trotz Arbeit. Von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in Herne 1.743 Aufstocker. (Stand Dezember 2017: 31.832 in Vollzeit, 13.412 in Teilzeit)
2.625 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte üben in Herne noch einen Nebenjob aus, weil sie im Durchschnitt 570 Euro weniger Monatsverdienst als Personen mit einem Job haben, laut der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Jedem dritten Beschäftigten droht eine Mini-Rente
NGG legt Rentenprognose vor | 12,8 Millionen Arbeitnehmer unter der Grundsicherung
Hamburg, 3. Dezember 2018
Deutschland droht Altersarmut – in einem größeren Ausmaß als bislang angenommen. Das befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). 12,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden – so, wie sie heute arbeiten – nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen. Und das, wenn sie nach immerhin 45 Berufsjahren in den Ruhestand gingen. Das sind bundesweit 42 Prozent aller Beschäftigten, die in Vollzeit, Teilzeit oder ausschließlich geringfügig arbeiten.
Die Schwelle für „Alters-Hartz-IV“ liegt im Bundesschnitt bei aktuell 785 Euro im Monat. Dabei sind insbesondere die Kosten fürs Wohnen berücksichtigt. Dies geht aus einer Renten-Analyse des Pestel-Instituts hervor. Die Wissenschaftler aus Hannover haben dabei für die Gewerkschaft NGG amtliche Statistiken ausgewertet.