Deutschland: 15,5 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht (2017)

Der Paritätische zu Armutsquoten und Mindestlohn

Presseerklärung vom 31.10.2018

Zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Armutsentwicklung sowie der heute vom Kabinett beschlossenen Anhebung des Mindestlohnes erklärt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands:

„Wenn trotz boomender Wirtschaft selbst nach der unzuverlässigsten Datenquelle, nämlich EU-SILC, die Armut auf außerordentlich hohem Niveau verharrt, ist das mehr als bedenklich. Der stark wachsende Wohlstand kommt offensichtlich nicht bei allen an. Selbst unter den Erwerbstätigen haben wir ein beträchtliches Maß an Armut trotz Arbeit. Statt der armutspolitisch weitestgehend irrelevanten Erhöhung des Mindestlohnes auf gerade einmal 9,19 Euro wäre eine Anhebung auf 12,63 Euro erforderlich. Auch die Rahmenbedingung müssen sich ändern. Wir brauchen eine Eindämmung der Leiharbeit und eine Abschaffung der sachgrundlosen Befristung. Sie sind neben dem Niedriglohnsektor die Hauptarmutstreiber auf dem Arbeitsmarkt.“

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12.Existenzminimumbericht: Alleinstehende Miete 289 Euro, im Monat 424 Euro Unterhalt, 51 Euro Heizung im Jahr 2019

BMF, 19. Oktober 2018
Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2020
(12. Existenzminimumbericht)
Auszüge (ohne Kommentar):
Für 2019 bzw. 2020 ist ein Regelbedarfsniveau bei Alleinstehenden von 5 088 Euro (424 Euro/Monat) bzw. 5 196 Euro (433 Euro/Monat) und beiEhepaaren für 2020 von 9 360 Euro (780 Euro/Monat) vorgesehen.
Auf dieser Grundlage wird für die steuerliche Bemessung des Existenzminimums – unter
Berücksichtigung der im Steuerrecht notwendigen Typisierung – für Alleinstehende eine Wohnung mit einer Wohnfläche von 40 m² und für Ehepaare ohne Kinder eine Wohnung mit einer Wohnfläche von 60 m² als angemessen angesehen.
Für 2019 bzw. 2020 ergeben sich folglich Bruttokaltmieten von 3 468 Euro (289 Euro/Monat) bzw. 3 552 Euro (296 Euro/Monat) für Alleinstehende und für 2020 von 5 328 Euro (444 Euro/Monat) für Ehepaare.
Es  ergeben sich für 2019 bzw. 2020 Heizkosten von 612 Euro (51 Euro/Monat) bzw. 660 Euro (55 Euro/Monat) für Alleinstehende und für 2020 von 852 Euro (71Euro/Monat) für Ehepaare.
Es wird der durchschnittliche Regelbedarf für ein Kind auf Basis der in 2019 geltenden Regelbedarfe für die einzelnen Altersstufen der Kinder ermittelt: 245 Euro, 302 Euro und 322 Euro.

41,3% aller HartzIV-Empfänger in Herne länger als 4 Jahre im Bezug

Zahlen für Herne zum Thema Verweildauer im HartzIV-Bezug:

(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Fundstelle siehe unten)

Im Juni 2018 bezogen  5.372 Betroffene länger als 2 bis unter 4 Jahre HartzIV-Leistungen. Das entspricht 23 % aller „Regelleistungsberechtigten“ in Herne.

Zum gleichen Zeitpunkt waren 9.671 Menschen länger als 4 Jahre im HartzIV-Bezug.

Das entspricht 41,3% aller HartzIV-EmpfängerInnen in Herne. Damit lag Herne knapp über dem Bundesdurchschnitt.

Wenn man/frau beide Betroffenengruppen zusammenfasst, heisst das, dass von den Menschen im HartzIV-Bezug fast zwei Drittel ( 64,3%) länger als zwei Jahre davon betroffen sind.

Die Vergleichszahlen von Monat Juni 2018 zum Monat Juni 2017 verdeutlichen, dass im Verlauf der vergangenen 12 Monate der Anteil der Betroffenen, die länger als zwei Jahre bis unter 4 Jahre und länger als 4 Jahre von HartzIV leben müssen, an allen „Regelleistungsberechtigten“ zugenommen hat. Im Juni 2017 verweilten 58,2 % dieser HartzIV-EmpfängerInnen im SGBII-Bezug.

Einen starken Anstieg von 2017 nach 2018 verzeichnet man/frau bei der Gruppe der Betroffenen, die länger als zwei bis unter vier Jahren im Bezug verweilen, und zwar um 35,8%.

Betrachtet man/frau die Entwicklung der vergangenen vier Jahre in Herne muss man/frau feststellen, das sich die Anzahl der Gruppe der HartzIV-Bezieher, die länger als vier Jahre im HartzIV-Bezug leben müssen, von 10.055 Menschen auf 9.671 Menschen verringert hat. Der Anteil an allen SGBII-EmpfängerInnen, die länger als zwei Jahre und länger als vier Jahre im HartzIV-Bezug verweilen, ist trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung fast gleich geblieben (2015 65,1% – 2018  64,3%).
zusammengestellt: Norbert Kozicki  Dipl.Soz.Wiss.
Hartz-IV-Empfänger: Mehr als ein Drittel seit über vier Jahren im Bezug

(Quelle: http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de)

41 Prozent der Hartz-IV-Empfänger waren im Juni 2018 bereits vier Jahre oder länger im Bezug. Absolut gesehen hat der verfestigte Hartz-IV-Bezug gegenüber 2017 zwar abgenommen, doch der Anteil der langfristig Hilfebedürftigen bleibt konstant hoch.

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2011 bis 2017: Starker Zuwachs bei der Anzahl von EmpfängerInnen von Sozialleistungen in den Ruhrgebietsstädten – Kaum Thema in der Politik

Starker Zuwachs bei der Anzahl von EmpfängerInnen von Sozialleistungen in den Ruhrgebietsstädten
Empfängerinnen und Empfänger von Mindestsicherungsleistungen in NRW 2011 bis 2017 nach Art der Leistungen

Für diese Jahre werden hier die Zuwachsraten in den Bereichen Anzahl von EmpfängerInnen insgesamt, Bezug im SGB II und Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung in den folgenden Ruhrgebietsstädten aufgelistet. Diese Zahlen konterkarieren die Pressemeldung des Landesamtes für Statistik, in der es hieß „2017 bezogen erstmals seit 2011 wieder weniger Menschen in NRW Mindestsicherungsleistungen“.

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Kapitalismus: Das Vermögen der über 2000 Milliardäre wuchs demnach im vergangenen Jahr so stark wie nie zuvor.

Milliardärsreport 2018 Alt, männlich, superreich

Weltweit gibt es laut einer neuen Studie mehr Superreiche. Das Vermögen der über 2000 Milliardäre wuchs demnach im vergangenen Jahr so stark wie nie zuvor. In China ist die Entwicklung besonders rasant.

Von Stefan Kaiser (Quelle: Spiegel online)

63 Jahre alt ist der Durchschnittsmilliardär. Er ist männlich und besitzt ein Vermögen von 4,1 Milliarden US-Dollar. Das jedenfalls sind die Zahlen des neuen Milliardärsreports, den die Schweizer Bank UBS zusammen mit der Unternehmensberatung PwC erstellt hat. Dem Report zufolge hat sich die Zahl der Dollar-Milliardäre im vergangenen Jahr deutlich erhöht. 2158 Milliardäre zählten die Autoren Ende 2017 weltweit – 179 mehr als noch ein Jahr zuvor. Zusammen kam diese Gruppe von Superreichen auf ein Vermögen von rund 8,9 Billionen Dollar. Mit 1,4 Billionen Dollar war der Zuwachs zum Vorjahr so hoch wie noch nie zuvor.

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Nach wie vor massive Steuermehreinnahmen bis 2023

 

25.10.2018

Steuern

Er­geb­nis­se der 154. Sit­zung des Ar­beits­krei­ses

„Steu­er­schät­zun­gen“

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist weiterhin gut. Das spiegelt sich auch in den Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Kommunen wider. Trotz der etwas schwächeren Konjunkturerwartungen insbesondere in diesem Jahr bleiben die Steuereinnahmen gegenüber der Schätzung vom Mai 2018 auf hohem Niveau.

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„Über eine Million Haushalte fallen durch die Miete unter Hartz-IV-Niveau“, so Bauer (Präsident des Sozialverbandes SoVD)

Pressemitteilung 25.10.2018
Gutachten: Mietpreisentwicklung vertieft die soziale Spaltung in Deutschland

SoVD-Präsident Adolf Bauer: „Über eine Million Haushalte fallen durch Miete unter Hartz-IV-Niveau“

Die Mietpreisentwicklung vertieft die soziale Spaltung in Deutschland. „Das verminderte Einkommenswachstum der ärmsten zehn Prozent aller Haushalte verstärkt die Auswirkungen steigender Mieten für diejenigen, die ohnehin geringe Einkommen aufweisen“, heißt es in einem Gutachten, das der Sozialverband SoVD heute in Berlin vorgestellt hat.

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Einladung zum Plenum des Herner Sozialforums am 31. Oktober 2018

Freundinnen und Freunde  des Herner Sozialforums

Herzliche Einladung

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir laden herzlich zum nächsten Plenum ein, das (diesmal feiertagsbedingt) am

Mittwoch, 31. Oktober 2018 um 17:00 Uhr

Im neuen ver.di-Büro Herne, Heinrichstr.17          stattfindet.

Vorschlag einer Tagesordnung:

  1. Die Herner Sozialkonferenz (Rückblick und Konsequenzen) Input: Norbert Kozicki
  1. Termine im November
  1. Verschiedenes

Herzliche Grüße

Sprecherinnenkreis 

Frank Sichau     Edith Grams     Franz-Josef Strzalka          Norbert Arndt

Schulbedarfskampagne: Jetzt Schulcomputer beim Jobcenter/Sozialamt beantragen!

Schulbedarfskampagne: Jetzt Schulcomputer beim Jobcenter/Sozialamt beantragen!

Erstellt am 23.10.2018

Immer mehr Sozialgerichte verurteilen Jobcenter zur Übernahme der Kosten für einen PC/Laptop/Tablet-Computer.

In den Regelleistungen für Kinder und Jugendliche sind für 0-6-Jährige 72 Cent, für 6-14-Jährige noch 53 Cent und für 14-18-Jährige „stolze“ 23 Cent für den Bereich Bildung enthalten. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hatte die Bundesregierung bereits mit Beschluss vom Juli 2014 aufgefordert, die Bildungskosten in den Regelleistungen aufzustocken. Passiert ist in den zurückliegen vier Jahren allerdings nichts. Das BVerfG hat gleichzeitig die Gerichte aufgefordert, das Recht bis zu einer gesetzlichen Änderung weit auszulegen. Dieser weiten Auslegung sind nun eine Reihe von Sozialgerichten bei Bildungs- und Schulbedarfen gefolgt.

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Seit 2003 rapider Anstieg der Beschäftigten mit Nebenjob, in Herne 2.625 Betroffene, im Durchschnitt 570 Euro weniger Monatsverdienst als Personen mit einem Job

Herner Zahlen:

Von März 2008 bis März 2018 stieg die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Nebenjob von 2.124 auf 2.625 Betroffenen.
D.h. die Stadt Herne verzeichnet für die vergangenen 10 Jahren einen Anstieg von 23,6 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Nebenjob.

Immer mehr Menschen in NRW brauchen Nebenjobs

Matthias Korfmann

Immer mehr Arbeitnehmer in NRW sind darauf angewiesen, zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung noch nebenbei zu arbeiten. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt deutlich um etwa 20 Prozent. Der Zuwachs bei den so genannten Mehrfachbeschäftigten fiel prozentual aber viel stärker aus. Ende 2017 gab es in NRW rund 600.000 Menschen, die zusätzlich zum Hauptjob nebenbei arbeiteten, meistens in einem „Minijob“. Zehn Jahre zuvor waren es rund 350.000.

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