Das Renten-Wunder! Der Demografie-Kollaps bleibt aus! Ist jetzt doch alles gut bei der Rentenversicherung?

Das Renten-Wunder! Der Demografie-Kollaps bleibt aus! Ist jetzt doch alles gut bei der Rentenversicherung?

Da werden sich nicht wenige BILD-Zeitungsleser die Augen gerieben haben: In den typisch ganz großen Buchstaben hat ihnen die Zeitung, die ansonsten gerne auf den apokalyptischen Wellen reitet, vor allem wenn es um Soziales geht, eine solche Schlagzeile etwas verfrüht in die vor die Tür gestellten Nikolaus-Schuhe gesteckt: Renten-Überraschung! Und wenige Zeilen später dann sogar im Fettdruck: Das Renten-Wunder! Was ist passiert?

Die BILD-Leser werden mit Hammer-Nachrichten versorgt, die bei nicht wenigen das vorher in vielen Jahren einzementierte Weltbild des ganz bald in sich zusammenbrechenden Renten-Gebäudes schwer erschüttern muss: »Mega-Rentenerhöhungen, gigantische Rücklagen, stabiler Beitrag – die Rente entwickelt sich viel besser als Experten und Regierung in den vergangenen Jahren schwarzgemalt haben! Und jetzt? Zeichnet sich auch noch ab, dass der prognostizierte Demografie-Kollaps ausbleibt!« Da ist doch nun wirklich nach den langen Jahren des Kaputt-Redens der gesetzlichen Rente ein rentenpolitisches Halleluja fällig. Oder?

Schauen wir uns einmal die Begründung für diese das Herz des Sozialpolitikers mit positiven Schwingungen füllenden Nachricht genauer an: »Seit Jahren warnen die Experten vor einem dramatischen Anstieg der Arbeitnehmerbeiträge. Im Rentenversicherungsbericht von 2009 hat die Bundesregierung für die nächsten 15 Jahre düstere Zeiten vorhergesagt. Für 2023 erwartete sie einen Beitrag von 20,6 (!) Prozent. Selbst im Rentenbericht von 2021 wurde schon für kommendes Jahr ein Beitrags-Anstieg auf 19,5 Prozent prognostiziert. Jetzt zeigt sich: Das alles war viel zu pessimistisch!«

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Mehr als 430.000 Kita-Plätze und 114.000 Kita-Fachkräfte fehlen!

Mehr als 430.000 Kita-Plätze und 114.000 Kita-Fachkräfte fehlen – Bertelsmann Stiftung empfiehlt in neuer Studie u. a. die vorübergehende Absenkung der Betreuungszeiten

Fachinfo Paritätischer 

Im aktuellen „Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule“ der Bertelsmann-Stiftung wird untersucht, wie sich das Angebot und der Bedarf an Fachkräften in der Kindertagesbetreuung in den Bundesländern in den kommenden Jahren entwickelt und wie sich das auf die Kita-Situation auswirken könnte.
Neben den strategischen Langzeitzielen des Platzausbaus, der vermehrten Ausbildung von Fachkräften, Schaffung attraktiver Beschäftigungsverhältnisse zur Bindung der Fachkräfte und einer gesicherten und kontinuierlichen Finanzierung auch durch den Bund, gibt die Studie drei Empfehlungen aus, um die akute Situation zwischen Betreuungsplatz- und Fachkräftemangel in der Kindertagesbetreuung anzugehen:

  • Pädagogische Fachkräfte sollen durch mehr Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte entlastet werden.
  • Quereinstiege sollen vermehrt bei gleichzeitiger Absicherung der pädagogischen Qualifizierung ermöglicht werden.
  • Die Betreuungs- und Öffnungszeiten sollten auf 6 bzw. 7 Stunden am Tag vorübergehend eingeschränkt werden.

Die Studie zeigt vor allem auf, wie regional unterschiedlich sich die Bedarfe in den Bundesländern darstellen. Nicht überraschend ist nach wie vor die Unterschiedlichkeit in Platzangebot und Personalschlüssel zwischen den Ost- und Westbundesländern.

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20.000 Menschen sagten heute (25.11.2023) in Berlin: Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten

Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten

21 Kriege und 216 bewaffnete militärische Auseinandersetzungen bedrohen aktuell die Welt (Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung HIIK). Die Gefahr einer Ausweitung des Krieges in der Ukraine bis hin zu einem Atomkrieg wächst von Tag zu Tag. Täglich sterben unschuldige Menschen. Wir sind besorgt um unsere Zukunft, die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Wir brauchen eine Kultur des Friedens und eine gemeinsame Sicherheit.

Anstatt auf Deeskalation und Diplomatie zu setzen, liefert die Bundesregierung immer mehr Waffen und rüstet massiv auf. Große Teile der Politik und Medien militarisieren die Gesellschaft. Erstmals wird Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel (nach NATO-Kriterien) erreichen. Mit 85,5 Milliarden Euro sind die Militärausgaben 2024 die größten seit Bestehen der Bundesrepublik.

Das Gesundheitswesen, die Infrastruktur, Unterstützung für Kinder und bezahlbare Mieten, Bildung, Wissenschaft und Ausbildung sind dagegen durch dramatische Mittelkürzungen bedroht. Für immer mehr Menschen zeichnet sich eine soziale und ökonomische Katastrophe ab.

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Die Auswüchse des Neoliberalismus seit rund 50 Jahren mit dem Credo des Sparens und Maßhaltens und dem Einsetzen der Privatisierungswelle haben kaputt gesparte Stadt- und Gemeindeeinrichtungen zur Folge.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat es zugelassen, dass die kommunale öffentliche Daseinsvorsorge filetiert und weitgehend abgeschafft wurde

Der Begriff der kommunalen Daseinsvorsorge meint, dass die Gemeinde oder Stadt wirtschaftliche, soziale und kulturelle Dienstleistungen ursprünglich mittels eigener Einrichtungen für alle Einwohner bereitstellt. Sie ist dazu durch das Sozialstaatsprinzip gemäß Art. 20 I des Grundgesetzes verpflichtet. Kommunale Daseinsvorsorge fasst entsprechend alle Aufgaben und Leistungen zusammen, die Stadt oder Gemeinde erbringt, um ihren Einwohnern die Grundversorgung zu gewährleisten.

Die Auswüchse des Neoliberalismus seit rund 50 Jahren mit dem Credo des Sparens und Maßhaltens und dem Einsetzen der Privatisierungswelle haben kaputt gesparte Stadt- und Gemeindeeinrichtungen zur Folge. Ganze Abteilungen und Betriebe sind aufgrund von eingesparten Stellen nicht mehr arbeitsfähig, die Menschen können ihre rechtlich zugesicherten Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen und rutschen zunehmend in Armut und unsicherer Lebenssituation ab.

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Arm im Alter wegen Niedriglöhnen

Arm im Alter wegen Niedriglöhnen

Stand: 16.11.2023, 11:29 Uhr

Von: Steffen Herrmann FR

Die Gewerkschaft NGG fordert höhere Löhne und mehr Kontrollen gegen Schwarzarbeit.

Wie fair arbeitet Deutschland? Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist überzeugt: überhaupt nicht fair. Die NGG-Spitze um Guido Zeitler forderte am Mittwoch deshalb eine „Neujustierung der Löhne“. „Gerade bei den unteren Löhnen muss es deutlich nach oben gehen“, sagte Zeitler am Rande des NGG-Gewerkschaftstages in Bremen.

Ab Januar liegt der Mindestlohn bei 12,41 Euro pro Stunde. Genug für eine armutssichere Rente?

Die Botschaft der NGG-Spitze hatte zwei Adressaten. Einerseits die Bundesregierung: Sie solle den Mindestlohn auf etwa 14 Euro pro Stunde erhöhen und gleichzeitig das Tariftreuegesetz vorantreiben. Andererseits die Arbeitgeberverbände, mit denen Tarifverträge ausgehandelt werden müssten, die idealerweise deutlich über 14 Euro liegen.

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Paritätischer fordert deutliche Nachbesserungen bei der geplanten Kindergrundsicherung!

Paritätischer fordert deutliche Nachbesserungen bei der geplanten Kindergrundsicherung

Der Familienausschuss des Deutschen Bundestags hat den Paritätischen Gesamtverband zu einer Anhörung zur Kindergrundsicherung geladen. Der Paritätische hat seine Stellungnahme aktualisiert und an den Ausschuss übermittelt.
Die Bundesregierung hat sich für diese Legislaturperiode die EInführung einer Kindergrundsicherung vorgenommen. Mit dieser Reform sollen Leistungen für Kinder und Jugendliche gebündelt und leichter zugänglich gemacht werden.Der Paritätische Gesamtverband hat seine Stellungnahme aktualisiert. Der Paritätische kritisiert an dem vorliegenden Gesetzentwurf, dass das Ziel Kinderarmut zu bekämpfen mit diesem Gesetz nicht zu erreichen sein wird, weil die Leistungen zwar anders organisiert, aber nicht angehoben werden. Arme Kinder und ihre Familien brauchen aber in erster Linie mehr Geld.

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Die durchschnittliche Rente in Westdeutschland beträgt bei Männern 1.218 Euro, bei Frauen 809 Euro. Ostdeutschland: für Männer 1.143 Euro, für Frauen 1.072 Euro. Also alles unter der Armutsgrenze.

Renten: Nicht die Demografie, sondern die Arbeitseinkommen sind entscheidend

Von Werner Rügemer

Der jetzige Renten-Zustand in Deutschland verletzt Grundgesetz, Rechtsstaat und die Menschenrechte und ist typisch für einen feudal-kapitalistischen Klassenstaat. Deutschland steht dabei auf der Unrechts-Skala Europas ganz oben.

Das herrschende Renten-Narrativ lautet bekanntlich: „Die Renten“ sind gefährdet, weil immer mehr Rentner von immer weniger Beschäftigten finanziert werden müssen. Und mit den Babyboomern, die in den nächsten Jahren in die Rente gehen, werde es noch dramatischer. Deshalb müsse das Arbeitsleben verlängert und es müsse noch mehr privat etwa mit Aktienanlagen vorgesorgt werden. Schauen wir uns den Lügen-Komplex der Demografie-Schwurbler und Demografie-Schwurblerinnen genauer an.

Erste Lüge: Es gibt gar kein allgemeines „Rentenproblem“

Es gibt wichtige Berufsgruppen, die haben überhaupt kein Rentenproblem: Im Gegenteil, ihre Renten sind hoch, sie sind gesichert, und sie steigen ständig. Und das ist ganz unabhängig davon, wieviele Rentner und wieviele Beschäftigte es in diesen Berufen gibt.

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Zehn Milliarden Euro mehr pro Jahr demnächst fürs Militär

„Deutschland kriegstauglich machen”

Verteidigungsminister Pistorius will die deutsche Gesellschaft „kriegstüchtig“ machen und fordert „Mentalitätswechsel“, erklärt zudem Kritik an NATO oder EU zur Gefährdung der nationalen „Sicherheit“.

01 Nov 2023 German Foreign Policy

BERLIN (Eigener Bericht) – Verteidigungsminister Boris Pistorius sucht die deutsche Bevölkerung auf einen möglichen Krieg einzuschwören und fordert, die Bundesrepublik müsse „kriegstüchtig werden“. „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte“, äußerte Pistorius am Sonntagabend. Seine Forderung hat er am gestrigen Dienstag bekräftigt. Bereits am Freitag hatte er in einer Rede an der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr vor rund 300 Offizieren erklärt, die 100 Milliarden Euro Sonderschulden („Sondervermögen“), die Kanzler Olaf Scholz unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Kriegs zur Aufrüstung der Bundeswehr bereitgestellt hatte, reichten allenfalls bis 2027 oder 2028 aus. Vizekanzler Robert Habeck spricht sich bereits heute ausdrücklich für ein zweites Schuldenprogramm zur Finanzierung der weiteren Waffenbeschaffung aus. Weil Deutschland militärisch auf Bündnisse angewiesen sei, erklärt Pistorius Kritik an NATO und EU zur Gefährdung der „Sicherheit Deutschlands“; er engt damit die Bandbreite öffentlich akzeptierter Meinungen weiter ein. Darüber hinaus dringt er auf einen „Mentalitätswechsel“ in der Bevölkerung hin zu größerer „Wehrhaftigkeit“. (ein historisch sehr schlimmer Begriff)

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„Es ist eine Menge los auf der anderen Seite des Atlantik.“ (Stefan Sell)

In den USA rollt eine Streikwelle, mit durchaus beachtlichen Erfolgen auf Seiten der Gewerkschaften

Jahrelang wurde mit Blick auf die USA immer berichtet, dass dort die Gewerkschaften nur noch ein Schattendasein fristen und Streiks wurde als Thema des „alten Europa“ abgehandelt. Das hat sich in den vergangenen Monaten erkennbar geändert. Man kann sogar von einer Streikwelle sprechen, die sich durch ganz unterschiedliche Branchen zieht. Da sind die Drehbuchtautoren und (noch immer) die Schauspieler, die sich im Ausstand befanden bzw. befinden (vgl. dazu ausführlicher den Beitrag Arbeitskämpfe als historisches Moment. Zur fundamentalen Bedeutung der Streiks von Drehbuchautoren und Schauspielern in den USA diesseits von Glanz und Glamour, der hier am 15. September 2023 veröffentlicht wurde).

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