Radio Herne: ein Radio für Glückselige ? – Schönrednerei im Lokalfunk über die Armutssituation in Herne

Radio Herne: ein Radio für Glückselige ?

Schönrednerei über die Armutssituation in Herne

Beispiele von diesem Monat:

 

Kein besonderer Rentner-Zuwachs bei Herner Tafel

Veröffentlicht: Donnerstag, 12.12.2019 08:33

Trotzdem sind rund ein Viertel aller Kunden Senioren.

Gut ein Viertel der Kunden bei der Herner Tafel sind Rentner. Das hat ein Sprecher der Einrichtung auf Radio Herne-Nachfrage mitgeteilt. Man könne nicht feststellen, dass es zunehmend ältere Kunden gebe – das erfasse die Herner Tafel aber auch nicht statistisch. Insgesamt gibt es laut der Organisation gut 20 neue Kunden jede Woche. Die Linke hatte für gestern eine Aktuelle Stunde im Bundestag zu den Themen „Altersarmut“ und „Rentner bei der Tafel“ beantragt.

 

Faktencheck:

Altersarmut auch in Herne auf dem Vormarsch: Die Zahl der Menschen, die in Herne neben ihrer Rente auf Grundsicherung angewiesen sind, ist in den vergangenen zehn Jahren um 79 Prozent gestiegen. 2.411 Bezieher von „Alters-Hartz-IV“ zählte die Stadt zuletzt.

 

Armut in der Region sinkt

Veröffentlicht: Montag, 16.12.2019 06:35

Paritätischer spricht von „erfreulicher Entwicklung“

Zum ersten Mal seit Jahren geht die Armut in Herne offenbar zurück. Das geht aus dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes hervor. Der Paritätische zählt Herne zur Region Bochum/Hagen. Und in dieser Region sei die Armutsquote um knapp 2 Prozent gesunken. Sie liegt aber immer noch bei knapp 21 Prozent. Das ist knapp unter dem Ruhrgebiets- aber deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Faktencheck:

In der Raumordnungsregion Bochum/Hagen geht von 2017 nach 2018 die Armutsquoten von 22,5 % auf 20,7 % zurück. Diese Zahl für diese gesamte Region erlaubt überhaupt keine Aussage zur Entwicklung in Herne. („offenbar“). Im Vergleich zum Jahr 2008 stieg die Armutsquote in dieser Raumordnungsregion von 17 auf 20,7 %, d.h. „offenbar“ stieg die Armut im Elfjahresvergleich in Herne an.

Es ist nicht die Armutsquote, die in Herne sinkt, sondern die SGB-II-Quote von 19,3 auf 19 Prozent von 2017 nach 2018. Im besagten Elfjahresvergleich stieg die SGB-II-Quote in Herne von 16 auf 19 %. Auch hier wieder bei einer Betrachtung der längerfristigen Entwicklung kein Rückgang von Armut. Solche platten Titel wie „Armut in der Region sinkt“ lassen einen falschen Eindruck entstehen, weil die zeitliche Bezogenheit im Titel nicht erwähnt wird.

Ruhrgebiet:  28,7 Prozent aller Minderjährigen armutsgefährdet ! Weiterer Anstieg seit 2008 !

gez. Norbert Kozicki   Dipl.Soz.Wiss.

 

 

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