Herner Sozialforum

Anhaltend hohes Armutsrisiko und wachsende Unterschiede zwischen der Bevölkerung mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit

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Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen
Anhaltend hohes Armutsrisiko und wachsende Unterschiede zwischen der Bevölkerung mit und ohne deutsche(r) Staatsangehörigkeit
In Deutschland liegt die Armutsgefährdung der Bevölkerung insgesamt im Jahr 2017 bei 15,8 %. Gegenüber dem Jahr 2006 (14,0%) ist das Armutsrisiko damit um 12,9 % angestiegen.
Unterscheidet man bei der betroffenen Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund zeigen sich große Abweichungen:
Die Menschen, die in Deutschland leben, aber (noch) keinen deutschen Pass haben, sind im besonderen Maße vom Risiko betroffen, in Armut leben zu müssen.

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Die vorhandene und die kommende Altersarmut: Quote der Nichtinanspruchnahme von Grundsicherung im Alter 68%

„Danke für Nichts“ an die GROKO

Die vorhandene und kommende Altersarmut diesseits und jenseits der bedürftigkeitsabhängigen Grundsicherung im Alter

(Quelle: Aktuelle Sozialpolitik)

In diesen Tagen tobt eine Debatte über ein mehr als anspruchsvolles Konzept der Rentenpolitik: „das“ Rentenniveau. Mit einigen der üblichen großkoalitionären Verrenkungen im Gefolge miteinander vermischter Tauschgeschäfte (aufgrund der nun auch realisierten Forderung aus der Union, den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung stärker abzusenken als im Koalitionsvertrag mit 0,3-Prozentpunkte vereinbart, gab es

Verzögerungen bei der Verabschiedung des Gesetzentwurfs die Rentenversicherung betreffend) ist nun das verabschiedet worden, was man schon im Koalitionsvertrag als „doppelte Haltelinie“ vereinbart hatte: das „Rentenniveau“ soll bis 2025 nicht unter die heutigen 48 Prozent fallen und der Beitragssatz (derzeit 18,6 Prozentpunkte) darf nicht über die Marke von 20 steigen.

Wobei man zur Kenntnis nehmen sollte, dass das, was hier als energisches Handeln simuliert wird, sowieso eingetreten wäre: »Wenn wir uns die Vorausberechnung des sogenannten Sicherungsniveaus vor Steuern … anschauen, dessen Ergebnis im Rentenversicherungsbericht 2017 der Bundesregierung veröffentlicht wurde (siehe die Abbildung am Anfang dieses Beitrags), dann erkennt man, dass bis zum Jahr 2024 das Sicherungsniveau vor Steuern sowieso nicht unter die genannte Grenze von 48 Prozent fallen wird, wenn denn die Annahmen der Vorausberechnungen zugrunde gelegt werden … Wie praktisch, man kann als ein Ergebnis eine „Haltelinie“ beim Sicherungsniveau verkaufen, das sowieso schon mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten wird. Danke für nichts, wird der eine oder andere an diese Stelle denken«, so der Hinweis bereits in dem Beitrag Umrisse einer GroKo neu. Teil 2: Die Rente vom 14. Januar 2018.

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Wissenschaft: In jedem zweiten statistischen Bezirk von Herne geht es mindestens jedem zweiten Kind nicht gut

Klartext zu den Ergebnissen dieser Studie:
1. In manchen Stadtvierteln geht die Hälfte der Schulkinder hungrig zur Schule.
2. 41 bis 44% aller Schulkinder (je nach Jahrgang) fühlen sich nicht wohl, missachtet und von Lehrern, Eltern und Mitschülern nicht anerkannt.
3. Nur ein Drittel der befragten Schulkinder haben einen Erwachsenen, der ihnen wichtig ist.
4. Fast jedes zweite Schulkind macht negative Schulerfahrungen in Herne.

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Aktueller Mindestlohnbericht: im europäischen Vergleich hinkt Deutschland hinterher

Aktuelle Mindestlohnbericht des WSI
Die Forderung nach einem existenzsichernden Lohn für alle ist in den letzten Monaten in Deutschland und Europa wieder verstärkt ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt. So enthält die europäische Säule sozialer Rechte ein Bekenntnis zu angemessenen Mindestlöhnen. Frankreichs Präsident Macron hat die wichtige Rolle von Mindestlöhnen für das europäische Sozialmodell herausgestrichen, und in Deutschland bekennen sich CDU,
CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag zu einem europäischen Rahmen für Mindestlohnregelungen.
Der WSI-Mindestlohnbericht trägt zu dieser Debatte mit einer umfassenden Analyse der aktuellen Entwicklungen der Mindestlöhne in Europa und darüber hinaus bei. Er konstatiert insbesondere für Deutschland Potential für eine stärkere Anhebung des Mindestlohns auf ein existenzsicherndes Niveau, das sich auch aus einem im europäischen Vergleich relativ niedrigen Mindestlohnwert ergibt.

Atypische Beschäftigung: Teilzeit nimmt weiter zu / 2017: 7,7 Millionen atypisch Beschäftigte

ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

28/08/2018:

Auch 2017 kein Rückgang bei der atypischen Beschäftigung

(von Markus Krüsemann)

Das Statistische Bundesamt hat Ergebnisse des Mikrozensus zur Entwicklung der atypischen Beschäftigung für 2017 vorgelegt. Die Veränderungen sind marginal, die Entwicklung tritt quasi auf der Stelle. Angesichts der allgemeinen Dynamik am Arbeitsmarkt ist das ein schlechtes Zeichen.

Neben der Hans-Böckler-Stiftung, die per Datenbank umfassend Auskunft zur Entwicklung der atypischen Beschäftigung gibt, informiert das Statistische Bundesamt einmal jährlich über die Beschäftigungsentwicklung solcher Arbeitsverhältnisse. Präsentiert werden die Ergebnisse des Mikrozensus, einer jährlich durchgeführten Haushaltsbefragung, bei der in Form einer repräsentativen Stichprobe ein Prozent der Bevölkerung von Privathaushalten befragt wird.

 

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Horrorszenarien aus der Rentenkommission der GROKO: Den Namen Börsch-Supan sollte man/frau sich merken !

 

»Boah krass«
493 Milliarden Euro für ein bisschen mehr Rentenniveau?

Am 19. August formulierte Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) gegenüber der Bild am Sonntag (BamS): »Wir werden darauf bestehen, dass die
Bundesregierung ein stabiles Rentenniveau auch in den Zwanziger- und Dreißigerjahren gewährleistet und ein plausibles Finanzierungsmodell vorlegt. Das hat für uns
hohe Priorität.« Seither scheint der politische Streit um Finanzierung und Leistungsniveau der Rentenversicherung neu entbrannt. Am 26. August präsentierte die Frankfurter Allgemeine Sontagszeitung (FAS) die vermeintlichen Folgekosten:

»Die Vorschläge (…) für ein stabiles Rentenniveau von 48 Prozent kosten unvorstellbare
Summen. Bis zum Jahr 2040 müssten dafür 493 Milliarden Euro aufgewendet werden (…) Das haben Berechnungen des renommierten Rentenökonomen Axel Börsch-Supan (…)
ergeben.« – Börsch-Supan ist pikanterweise eines von zehn Mitgliedern der von Arbeitsminister Heil eingesetzten unabhängigen Rentenkommission.

 

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„Armutsförderung“: Wachsende Lücke zwischen Regelbedarf (HartzIV) und Armutsgefährdungsschwelle

Absolute und relative Lücke zwischen Regelbedarf (HartzIV) und Armutsgefährdungsschwelle 2006 – 2017 (BIAJ)

Der Bundesrat hat am 3. November 2017 gemäß Artikel 80 Absatz 2 des Grundgesetzes der „Regelbedarfsstufen-Fortschreibungsverordnung 2018 (RBSFV 2018)zugestimmt. Der Regelbedarf in der „Regelbedarfsstufe 1“ stieg danach zum 1. Januar 2017 auf 409 Euro und beträgt seit dem 1.Januar 2018 416 Euro.

Die absolute und relative rechnerische Lücke zwischen Regelbedarf (Hartz IV) (ohne Kosten der Unterkunft und Heizung) und Armutsgefährdungsschwelle (siehe Abbildung unten) ist damit auch 2017 weiter gestiegen.

 

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Armutsgefährdungsquoten NRW nach soziodemografischen Merkmalen: von 2005 bis 2017 Zunahme bei über 65-jährigen um 66% !

Das Landesamt für Statistik NRW hat gestern am 23.8.2018 die neuesten Armutsgefährdungsquoten nach soziodemografischen Merkmalen präsentiert.

Die Entwicklung in den einzelnen Gruppen ist mehr als alarmierend.

Die nordrhein-westfälische Armutsgefährdungsquote ist für die gesamte Bevölkerung von 2005 bis 2017 um 29,9% gestiegen.

Die Altersgruppe der unter 18-jährigen weist eine Steigerung der Betroffenheit um 26,6% aus.

Die Altersgruppe der 18 bis unter 25-jährigen weist eine Steigerung der Betroffenheit um 26% aus. Dabei muss festgestellt werden, dass diese Altersgruppe eine größere Betroffenheit mit 29% ausweist, als die Heranwachsenden unter 18 Jahre mit 25,7% landesweit.

Der Anstieg der Armutsgefährdungsquote bei den über 65-jährigen in NRW für den oben erwähnten Zeitraum beträgt rund 66%.

Im Folgenden die komplette Statistik für NRW mit den Armutsgefährdungsquoten nach soziodemografischen Merkmalen:

ArmutsgefährdungsoziodemogrMerkmale

Armutsgefährdungsquoten: Raumregion Bochum/Hagen/Herne mit neuem Höchststand

Donnerstag, 23. August 2018
NRW: Drei Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen

Drei Millionen und damit mehr als jeder sechste (17,2 Prozent) Einwohner Nordrhein-Westfalens hatte im Jahr 2017 ein Einkommen, das unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle lag.

Düsseldorf (IT.NRW). Drei Millionen und damit mehr als jeder sechste (17,2 Prozent) Einwohner Nordrhein-Westfalens hatte im Jahr 2017 ein Einkommen, das unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle lag. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, hat die Armutsgefährdungsquote damit einen neuen Höchststand erreicht. 2007 war sie mit 14,5 Prozent noch um 2,7 Prozentpunkte niedriger ausgefallen.

Die Armutsgefährdungsquote variiert mit der Qualifikation der Person, die im Haushalt das höchste Einkommen bezieht: Mehr als zwei Fünftel (42,4 Prozent) der Haushalte von Geringqualifizierten waren 2017 in NRW von relativer Einkommensarmut betroffen (2007: 33,8 Prozent). Bei Haushalten von Personen mit mittlerem Qualifikationsniveau lag die Quote bei 14,2 Prozent (2007: 11,8 Prozent). Haushalte von Hochqualifizierten waren zu 6,1 Prozent von relativer Einkommensarmut betroffen (2007: 4,3 Prozent).

Die Ergebnisse basieren auf Berechnungen des Landesbetriebs IT.NRW. Nach der Definition der Europäischen Union gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn ihr weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (gemessen am Median) der Bevölkerung (hier: dem mittleren Einkommen in NRW) zur Verfügung steht. Die Armutsgefährdungsschwelle für Einpersonenhaushalte lag in NRW 2017 bei monatlich 968 Euro. Ergänzende Daten zur relativen Einkommensarmut in den Bundesländern und dem gesamten Bundesgebiet sowie zusätzliche Sozialindikatoren stehen unter
www.amtliche-sozialberichterstattung.de (link is external) zur Verfügung. (IT.NRW)

 

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